Solidarität unter US-Demokraten: Obama will Clintons Schulden tilgen
22 Millionen Dollar Schulden hat Hillary Clinton im Laufe der Vorwahlen angehäuft. Nun kündigte Obama an, ihr bei der Tilgung von mindestens zehn Millionen zu helfen.
WASHINGTON ap Barack Obama will seiner ehemaligen Konkurrentin Hillary Clinton finanziell unter die Arme greifen: Der demokratische Präsidentschaftsbewerber bat sein Finanzkomitee, Clinton bei der Tilgung von mindestens zehn Millionen Dollar Schulden wegen ihres Wahlkampfes zu helfen, wie am Dienstag aus seinem Umfeld verlautete. Die Senatorin hat bis Mai 22 Millionen Dollar Schulden angehäuft. Mehr als die Hälfte des Geldes stammt aus ihrem Privatvermögen.
Obama sicherte sich zum Abschluss des Vorwahlkampfs Anfang Juni die für die Nominierung auf dem Parteitag im August notwendige Zahl von Delegiertenstimmen. Clinton sagte danach Obama ihre volle Unterstützung im Kampf ums Weiße Haus zu. Am Freitag wollen die beiden Politiker erstmals gemeinsam bei einer Wahlkampfveranstaltung auftreten, um nach einem erbittert geführten Vorwahlkampf um die innerparteiliche Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten Geschlossenheit zu demonstrieren.
Am Dienstag wandte sich Obama in Hollywood an die Stars der Filmszene, um Geld für seinen Wahlkampf zu sammeln. Die begehrtesten Plätze kosteten dabei mehr als 30.000 Dollar. Wie viel Geld bei dem Fest zusammenkam, wollten Obama und die Demokratische Partei nicht sagen. Aus Parteikreisen verlautete aber, es seien wohl fünf Millionen Dollar gewesen. Unter den Gästen waren die Schauspieler Don Cheadle und Dennis Quaid sowie Boxlegende Sugar Ray Leonard. Dabei trat auch der Sänger Seal, auf.
Clinton wurde unterdessen bei ihrem ersten Auftritt im Senat nach der Aufgabe ihrer Präsidentschaftsbewerbung besonders herzlich von ihren Kolleginnen und Kollegen empfangen. Es gab lauten Beifall und einige herzliche Umarmungen. "Schön wieder hier zu sein", sagte Clinton, als sie das Capitol betrat. "Wir haben viel zu tun, ich krempele die Ärmel hoch und arbeite wieder mit." Ihre Kollegin Barbara Mikulski hatte zuvor schon ungeduldig auf die Uhr geschaut und erklärt: "Wir brauchen dich. Wir brauchen deine Stimme." Worauf Senator Charles Schumer erwiderte "Wir brauchen mehr als deine Stimme."
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!