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Sogar kostenlos telefonieren ist möglich

Obwohl die Telekom ihre Preise zum Jahresbeginn noch einmal gesenkt hat, können Kunden bei Inlandsgesprächen über andere Anbieter immer noch 20 bis 70 Prozent sparen. Ein Wegweiser durch den Tarifdschungel  ■ Von Jens Uehlecke

Berlin (taz) – Der große Preisrutsch hat 1998 stattgefunden: Seit der Öffnung des Telefonmarktes sind Inlandsgespräche um rund 70 Prozent billiger geworden. Mit Beginn des neuen Jahres haben nun viele Anbieter neue Offensiven gestartet, in denen sie sogar Bargeld- Geschenke und Freieinheiten (Mobilcom), ortsunabhängige Telefonnummern (Mannesmann Arcor) oder Tarife ohne Grundgebühr (Telepassport) versprechen. Davon ist allerdings noch nichts konkret. Neue Preise dagegen gibt es fast überall.

In der nebenstehenden Grafik sind die günstigsten Anbieter für das Call-by-Call-Verfahren aufgeführt, bei dem man sich bei jedem Gespräch neu für einen Anbieter entscheiden kann. Jeder Telefongesellschaft ist dazu eine fünfstellige Vorwahl (010xx) zugeordnet, die man vor die Rufnummer seines Gesprächspartners setzen kann. Abgerechnet wird über die Telefongesellschaft, bei der man die Grundgebühr für seinen Telefonanschluß bezahlt, also in der Regel über die Deutsche Telekom. Nur wenige Anbieter verschicken eigene Rechnungen.

Während man bei Teldafax, Viatel und Telebridge drauflos telefonieren kann, muß man sich bei RSL COM anmelden. Das geht telefonisch (0800-1015000) oder online (http://www.rslcom.de). Telebridge ist nicht nur tagsüber der günstigste Anbieter fürs Mobilfunknetz, sondern hält auch noch eine besondere Leistung bereit: Die ersten fünf Sekunden über die 01028 sind kostenlos. Wer abends telefonieren will und im vorhinein weiß, daß er weniger als eine Minute telefonieren will, sollte sein Gespräch aber besser über Mobilcom abwickeln. Das geht nämlich von 19 bis 24 Uhr kostenlos.

Im Internet veröffentlichen gleich mehrere Dienste die neuesten Tabellen (www.teltarif.de, www.billigertelefonieren.de oder www.tarifexperte.de). Aber Vorsicht: Oft unterscheiden sich die Telefongesellschaften in wichtigen Details. Etwa bei den Taktzeiten: Manche Anbieter rechnen nach Sekunden, andere nach Minuten ab. Wer fünf Sekunden telefoniert, zahlt eventuell eine ganze Minute.

Wer bislang nur über die Deutsche Telekom telefoniert hat, kann künftig sparen, wenn er die in der Tabelle genannten Anbieter nutzt – zwischen 20 und 70 Prozent. Zum Vergleich: Tagsüber kostet ein Inlandsgespräch ins Festnetz bei der Exmonopolistin 36 Pfennig pro Minute für Analog- und 24 Pfennig für ISDN-Kunden, abends 12 Pfennig.

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