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SilvesterbilanzMit weniger Fingern ins neue Jahr

Mehr Unfälle durch Böller als in den vergangenen Jahren. Auch die Zahl der Brände hat zugenommen, ein Mann stirbt dabei. Und: Selbst 2013 werden Babys geboren.

Sie hat sie wohl noch alle: Finger auf der Silvesterparty am Brandenburger Tor. Bild: DAPD

Die taz hatte ausdrücklich gewarnt – dennoch verletzten sich in dieser Silvesternacht mehr Menschen an Böllern als in den Jahren zuvor. 20 teils schwer verletzte und verstümmelte Patienten meldet allein das Marzahner Unfallkrankenhaus in diesem Jahr – fünf mehr als beim Jahreswechsel 2011/12.

Silvesterknaller – in etwa der Hälfte der Fälle illegal importierte – hätten den Patienten Finger abgerissen oder sie anders verstümmelt, berichtet Sprecherin Angela Kijewski. Zudem mussten die Ärzte 18 zum Teil schwerste Verbrennungen und zahlreiche Patienten mit „mundchirurgischen Verletzungen“ behandeln.

Auch ein Toter ist zu beklagen: Ein Mann verstarb im Unfallkrankenhaus an seinen schweren Verletzungen infolge eines Wohnungsbrands. Das Feuer in der Wohnung des 74-Jährigen in Britz hatte ein zufällig vorbeifahrender Feuerwehrwagen entdeckt. Die Brandursache ist bisher unklar.

Bis auf einen 55-Jährigen waren alle Verletzten Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Viele hätten unter Alkoholeinfluss gestanden. Auch zwei Kinder seien von Querschlägern verletzt worden, so die Kliniksprecherin.

Die Berliner Feuerwehr meldet einen leichten Rückgang der in der Silvesternacht gefahreren Notfallrettungseinsätze: Mit 1.085 waren das 4,4 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Mehr als verdoppelt hat sich allerdings die Zahl der Brände. Zwischen dem 31. Dezember, 19 Uhr, und dem 1. Januar, 6 Uhr, wurde die Feuerwehr zu insgesamt 607 Löscheinsätzen gerufen. Das entspricht einer Zunahme um fast 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Ursache für den Anstieg vermutet die Feuerwehr die milde Witterung. Viele Brände seien im Freien zu verzeichnen gewesen. „Spektakuläre Großbrände“ blieben aber aus, heißt es von der Pressestelle. Am 1. Januar um 5 Uhr 20 hob die Leitstelle der Feuerwehr den am 31. Dezember um 19 Uhr planmäßig ausgerufenen „Ausnahmezustand Silvester“ auf.

Bereits seit 3 Uhr am Neujahrsmorgen waren 600 Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR) mit der Beseitigung der Hinterlassenschaften der Silvesterfeiern befasst. Reinigungsschwerpunkte waren zunächst die „publikumsrelevanten Bereiche sowie die Strecke des Berliner Neujahrslaufes“, sagte BSR-Sprecher Bernd Müller.

Besonders viel Partymüll sei rund um die Silvestermeile am Brandenburger Tor und am Stern angefallen. „Viele Besucher haben es nicht mehr in die Festmeile geschafft und vor den Toren gefeiert“, sagte Müller. Wie lange die BSR benötigt, um die Stadt vom Silvestermüll zu befreien, konnte er noch nicht einschätzen.

Das erste Baby des neuen Jahres kam vergleichsweise spät zur Welt. Es wurde um 1.51 Uhr in der Charité geboren. Geschlecht und Namen behielten die Eltern für sich. (mit dpa)

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