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Signal zur Rettung

■ SPD: Aus für die Agrarfakultät überprüfen. Grüne gegen „Inseldenken“

Die Berliner SPD will nach den Worten von Brandenburgs Landwirtschaftsminister Edwin Zimmermann (SPD) die geplante Schließung der Agrar-Fakultät an der Humboldt-Universität noch einmal überprüfen. Die massiven Proteste der vergangenen Tage hätten „zu einem Nachdenken bei den Berliner Sozialdemokraten“ geführt, hieß es am Samstag.

Zimmermann hatte sich während einer gemeinsamen Klausurtagung der SPD beider Länder in Groß Dölln noch einmal für den Erhalt der Fakultät stark gemacht. „Wir konnten deutlich machen, wie wichtig für uns als Agrarland diese etablierte Agrarforschung in der Region ist.“

Das Gesprächsergebnis sei vorerst nur ein „Signal“, aber längst kein „Rettungsanker für die Fakultät“. Gesichert sei der Lehr- und Forschungsbetrieb erst, wenn für die Einrichtung Geld in den Berliner Haushalt eingestellt werde. Seit dem 11. März bemühe er sich vergeblich um einen Kontakt zu Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU). Nach dem Gesetzentwurf des Berliner Senats soll die Schließung 48 Millionen Mark einsparen. Gegenwärtig sind an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät rund 1.200 Studenten eingeschrieben.

Politiker, Verbände, Studenten und Bauern hatten sich in den letzten Tagen energisch gegen die Schließung gewehrt. Der regionalpolitische Sprecher der Grünen- Fraktion, Hartwig Berger, kritisierte, die Entscheidung bekunde „extreme Kurzsichtigkeit und Verinselung der Berliner Politik“. Die Politiker hätten „vergessen, wo Berlin eigentlich liegt“, erklärte Berger. Schließlich beginne vor den Toren Berlins die größte Agrarlandschaft Deutschlands. Auch schaffe die Fakultät Möglichkeiten zum zukunftgerichteten Wirtschaften: „Das Land zwischen Oder und Elbe hat wenig zu bieten, doch dieses Wenige wird das Schicksal von immer mehr Menschen bestimmen: ob sie nämlich in ausreichender Zahl und Qualität anbauen, ernten und verarbeiten können.“

Die ganze Region Berlin-Brandenburg sei auf die Fakultät und deren „älteste aller Zukunftstechniken“ angewiesen, so Berger. Die Schließung „sägt im Sinne einer nachhaltigen Wirtschafts- und Standortpolitik den Ast ab, auf dem auch Berlin sitzt. Gegenüber dem Agrarland Brandenburg stellt sie eine politische Provokation dar. Wahrlich ein Berliner Bärendienst für die lahme Fusionskampagne.“ dpa/taz

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