Signa-Pleite: KaDeWe Group stellt Insolvenzantrag

Das Berliner Traditionskaufhaus will sich von Altlasten befreien. Es klagt vor allem über zu hohe Mieten, die es der Signa zahlen muss.

Historische Aufnahme des KadeWe.

Kaufhaus mit Tradition: das KadeWe in Berlin 1994 Foto: imago

BERLIN taz | KaDeWe – das Kaufhaus am Wittenbergplatz steht für Luxuskonsum betuchter Kund*innen. Jetzt ist es pleite. Die Geschäftsführung habe sich gezwungen gesehen, beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen, teilte die KaDeWe Group am Montagnachmittag mit. Dem Antrag sei bereits stattgegeben worden. Der Betrieb gehe normal weiter, die Geschäftsführung bleibe im Amt.

Zu der KaDeWe Group gehören neben dem Berliner Traditionskaufhaus auch das Hamburger Alsterhaus und Oberpollinger in München. Das Unternehmen, das rund 1700 Angestellte beschäftigt, gehört derzeit zu 50,01 Prozent der thailändischen Central Holding. Der Rest ist noch im Besitz der Signa des Österreichers René Benko. Diese geriet Ende 2023 in Liquiditätsschwierigkeiten. Ende 2023 musste die Signa Holding in Wien Insolvenz anmelden. Zu dem Unternehmensgeflecht gehört auch die Kaufhaus-Kette Galeria, die Anfang Januar Insolvenz anmelden musste.

„Ziel ist es, die KaDeWe Group zu schützen. Wir lassen Altlasten hinter uns und streifen vor allem die hohen Mietlasten für unsere Häuser ab“, erklärte KaDeWe-CEO Michael Peterseim. Alle Häuser verzeichneten auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten steigende Umsätze. Laut eigenen Angaben verzeichnete das Unternehmen 2022/23 das umsatzstärkste Jahr seiner Geschichte. So lag der Umsatz mit knapp 728 Millionen Euro um fast 24 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2018/19.

Jedoch klagt das Unternehmen über zu hohe Mieten. Diese machten „ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich“. So seien die Mieten im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 um fast 37 Prozent gestiegen. Eigentümer der Gebäude ist die Signa. „Die Indexmieten jedoch sind unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich – und sollen weiter ansteigen“, erklärte Peterseim. „Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter haben daran nichts geändert, auch die Insolvenzen bei der Signa leider nicht.“

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