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Sieg für Kohl

■ Zur Inthronisation von Norbert Blüm in NRW

Der Vorsitz ist ihm sicher. Norbert Blüm wird in der Partei mehr geliebt als jedes christdemokratische Landeskind. Mit dem Hessen an der Spitze, so hoffen die Schwarzen zwischen Rhein und Weser, die immerhin 40 Gesamtpartei ausmachen, wird man in Bonn endlich an Gewicht gewinnen - vor allem, was die Postenbesetzung anbelangt. Programmatisch legt die NRW–CDU nach dem Sturz von Biedenkopf eine Pause ein. Der „Erneuerer“ Biedenkopf, der seine Stimme immer wieder gegen Kohl erhoben hat, unterlag den Machttechnikern der Partei, zu denen Norbert Blüm an vorderster Stelle gehört. Blüm ist der Kandidat von gestern, politisch den Konzepten der 50er Jahre verhaftet, sei es in der Sozial– oder in der Frauenpolitik. Sein Name steht - auch gegen Rita Süßmuth - für eine Politik der „neuen Mütterlichkeit“, für eine Rentenpolitik, die von Grundsicherung nichts wissen will. Ein christlicher Traditionalist, der die Politik des „weiter so D der NRW–CDU im Rücken steigen die Durchsetzungschancen. Für die Sozis in NRW neigt sich die schöne, die oppositionslose Zeit dem Ende zu. Nur gut für Rau, daß Blüm nicht dem Ruhrgebiet entstammt. Sein hessischer Akzent dürfte sich als sein größtes Handicap herausstellen. Jakob Sonnenschein

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