: Sicherheit bleibt ganz
Der Bundestag will die Rechtssicherheit in der Frage der Zwangsarbeiterentschädigung nicht splitten
BERLIN taz ■ Im Streit um die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern wird der Bundestag die Rechtssicherheit nicht neu verhandeln. Der Gesetzgebungsweg beanspruche mindestens sechs Wochen, sagte Grünen-Rechtsexperte Volker Beck gestern der taz. Er und die anderen Beauftragten der Fraktionen für die Entschädigung hätten dies nach einem Treffen mit dem Regierungsbeauftragten, Otto Graf Lambsdorff, verworfen. „Wenn man zum jetzigen Zeitpunkt ein Element in Frage stellt, dann kippt die ganze Konstruktion.“ Der Präsident des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, hatte den Bundestag am Montag aufgefordert, die Rechtssicherheit zu splitten. Die meisten Klagen von Zwangsarbeitern seien abgewiesen worden. Er frage sich, was den Bundestag hindere, „für den Teilbereich der Zwangsarbeit schon die Rechtssicherheit zu beschließen, damit die Opfer endlich ihre Entschädigung erhalten“. Ein US-Gericht hatte die letzten Klagen nicht abgewiesen, weil der Anteil der Wirtschaft bisher fehlt, die Rechtssicherheit stellt laut Gesetz der Bundestag fest. NM
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen