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Sevilla gegen StuttgartBabbel darf noch hoffen

In der ersten Hälfte hatten die Stuttgarter schon fast die Champions League verspielt. Doch mit zwei Wechseln brachte Trainer Babbel sein Team wieder auf die Spur – und hat noch Chancen aufs Achtelfinale.

Kämpft auch um seinen Job: Babbel in Sevilla. Bild: dpa

SEVILLA dpa | Nach dem Kraftakt beim FC Sevilla rechnet Markus Babbel in der Champions League fest mit dem Achtelfinaleinzug des VfB Stuttgart: "Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir es schaffen." Dank des Unentschiedens in der deutlich besseren zweiten Halbzeit haben es die Schwaben nun selbst in der Hand, sich mit zwei Siegen in den kommenden beiden Spielen zu qualifizieren.

Es war Zdravko Kuzmanovic, der den VfB in der 79. Minute mit einem fulminanten 20-Meter-Schuss erlöste. Die Stuttgarter hatten sich in der ersten Halbzeit vom haushohen Favoriten faktisch ohne Gegenwehr regelrecht vorführen lassen. Der aufgebrachte Babbel sprach von "einer Katastrophe". Seine Mannschaft habe "ängstlich, ohne Mumm und nur passiv agiert und sich unheimlich viele Fehlpässe" erlaubt.

Seit dem 26. April ist Sevilla im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan ungeschlagen. Die stark ersatzgeschwächten Gäste wären in der Lage gewesen, diese stolze Serie zu beenden. Noch ohne große Gegenwehr der Schwaben fiel schon in der 14. Minute das Führungstor. Mit dem Rücken zum Tor stand Luis Fabiano an der Strafraumgrenze, wurde angespielt und passte mustergültig zu Navas weiter. In aller Ruhe zielte Sevillas Kapitän und ließ dem guten Torhüter Jens Lehmann keine Chance.

Schon vor knapp einem Jahr hatten die Stuttgarter im UEFA-Cup in der Gruppenphase in Sevilla mit 0:2 verloren – diesmal wollten sie es besser machen. "Nur hinten drin zu stehen, und hoffen, dass etwas passiert, wäre das Falsche", sagte Babbel. Doch erst nach der Pause geizten die Schwaben nicht mit ihren Offensivbemühungen und wurden belohnt.

Schon sieben Clubs weiter

Der FC Sevilla, der FC Arsenal und Olympique Lyon haben am Mittwoch vorzeitig das Achtelfinale in der Fußball-Champions League erreicht. Damit stehen bereits sieben Clubs nach vier Spieltagen in der Runde der letzten 16.

Sevilla machte mit dem 1:1 gegen den VfB alles klar, der FC Arsenal fertigte den niederländischen Meister AZ Alkmaar mit 4:1 ab. Den Franzosen genügte ein 1:1 gegen den FC Liverpool zum Weiterkommen. Michael Ballacks FC Chelsea, der FC Porto, Girondins Bordeaux und Manchester United hatten bereits einen Tag zuvor den Einzug in die nächste Runde der letzten 16 geschafft.

Die Stuttgarter (3 Punkte) haben nach dem Unentschieden in der Gruppe G weiter die Chance auf die nächste Runde. Noch ist Unirea Uriceni (5) aus Rumänien nach dem 1:1 gegen den Letzten Glasgow Rangers (2) als Tabellenzweiter aussichtsreichster Kandidat, Sevilla ins Achtelfinale zu begleiten.

Dabei hatten die Stuttgarter schon nach drei Minuten die ganz große Chance – Schiedsrichter Martin Atkinson hatte die Vorlage gegeben. Vom Bein des Engländer kam der Ball zum VfB, der deshalb mit Fünf gegen Zwei angreifen konnte. Doch statt den freistehenden Aliaksandr Hleb anzuspielen, schob Hitzlsperger den Ball dem Gegner vor die Füße. "Da sind wir kläglich gescheitert", meinte Babbel.

Die sich wehrlos ihrem Schicksal ergebenden Schwaben verdankten es in erster Linie Torhüter Jens Lehmann, zur Pause nur 0:1 zurückzuliegen.

Nach der Pause dominierte dann der Bundesligist, nachdem Teamchef Babbel durch zwei Wechsel für mehr Stabilität gesorgt hatte. Der Trainer hatte Sebastian Rudy für Roberto Hilbert und Stefano Celozzi für Kahlid Boulahrouz gebracht. Die komplette rechte Seite, die in den ersten 45 Minuten ganz schwach agiert hatte, war ausgetauscht. Die Wende gelang – und es wäre sogar noch mehr drin gewesen.

Rudy (53.) zielte mit der Fußspitze übers Tor. Dann kam Pech hinzu, als der Russe Pawel Pogrebnyak eine Minute einen Abpraller an die Latte köpfte. Besser machte es dann Kuzmanovic, der den Ball unter die Latte zum umjubelten Ausgleich knallte. In der 83. Minute vergab dann der für den ebenfalls schwachen Thomas Hitzlsperger gekommene Julian Schieber die ganz große Chance aus fünf Metern.

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