: Seriöse Zweifel
Die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) hat sich mit der ihr gebührenden Skepsis recht spät dem Internet genähert. Sie ist 1987 in Bonn gegründet worden von Wissenschaftlern und Laien, die der damals aufblühenden Geistheilerei und Bauchphilosophie gesunden Menschenverstand entgegensetzen wollten – mindestens das, wenn möglich auch wissenschaftliche Erkenntnis. Die GWUP gibt die Vierteljahresschrift Der Skeptiker heraus, und seit 1999 unterhält sie auch eine Website unter www.gwup.de. Sie ist Anfang dieses Jahres erneuert worden. Der Zustand davor muss furchtbar gewesen sein, auch jetzt noch scheinen die Skeptiker an das Internet nicht so recht glauben zu wollen.
Nur wenige Artikel des Magazins sind online lesbar, und unter der viel versprechenden Rubrik „Skeptiker online“ findet man eine Sondernummer zum Thema „Asien“ aus dem Jahr 1999. Bedauerlich ist die Sparsamkeit vor allem deswegen, weil das wenige, das online angeboten wird, überaus lesenswert ist. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass manche Leute wirklich Haifischknorpel als Heilmittel gegen Krebs betrachten? Die Skeptiker sind sich nicht zu schade, auch auf einen solchen Unfug näher einzugehen. Denn, so mahnt ein Editorial der Redaktion, gerade Skeptiker sollten sich hüten, aus ihrem notorischen Unglauben eine Religion für Stammtischrechthaber zu machen. niklaus@taz.de
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