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Serie von rechten AnschlägenLinke Läden im Visier

Zum wiederholten Male gibt es Attacken auf sechs linke Einrichtungen in Kreuzberg und Neukölln.

Nur eine Tat von vielen. Das beschmierte Querkopf-Redaktionsbüro in Kreuzberg Bild: Alexander Böttner

Nach der Obdachlosenzeitung Querkopf meldeten am Mittwoch zahlreiche weitere Einrichtungen in Kreuzberg und Neukölln, dass sie Ziel von Attacken geworden seien. Das Ausmaß der Anschläge in der Nacht von Montag auf Dienstag reicht vom Fensterscheibeneinwurf bis zu einem persönlichen Angriff auf einen Antifa-Aktivisten. Alle Opfer vermuten die Täter in der rechtsextremistischen Szene, eindeutige Indizien fehlen jedoch. Die Polizei hat die Fälle dem Landeskriminalamt übergeben, weil auch sie politische Motive vermutet.

Insgesamt vermelden sechs Einrichtungen, dass sie wie die Zeitung Querkopf angegriffen wurden - alle betroffenen Einrichtungen werden einem linksalternativen Spektrum zugeordnet. Im Café Tante Horst schmissen die Täter zwei Scheiben ein und verklebten das Türschloss. "Am Dienstagvormittag haben wir Pflastersteine im Café gefunden, die die Scheiben durchbrochen hatten", erklärte eine Sprecherin. Auch auf das Schaufenster des angrenzenden Antiquariats seien Steine geworfen worden. Außerdem wurde in Kreuzberg ein linkes Geschäft angriffen; hier wurde das Türschloss zugeklebt.

Auch in Neukölln geht die Anschlagserie weiter. Beim Chile-Freundschaftsverein "Salvador Allende" wurden nun zum dritten Mal innerhalb weniger Monate die Scheiben zerstört. Ebenfalls in Neukölln sind zwei Galerien betroffen. Dass die Taten politisch motiviert sein könnten, zeigt ein Anschlag auf die Parteibüros der Linken in Reinickendorf in der Nacht zum Mittwoch. Dort wurde eine Scheibe eingeworfen. Eine neue Dimension gewinnt die Bedrohung durch einen persönlichen Angriff auf einen Antifa-Aktivisten, dessen Haus mit dem Spruch "Game Over" in Kombination mit seinem Namen beschmiert wurde.

Seit November war es in Neukölln vermehrt zu Übergriffen auf linke Läden gekommen. "Die Anschläge reißen einfach nicht ab. Die Frage ist: Geht das jetzt bis zum 1. Mai so weiter?", sagt Esther Lehnert von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus.

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8 Kommentare

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  • L
    Lotta

    Die Frage, ob das so weitergeht bis zum 1. Mai, finde ich toll. :) Der 1. Mai löst alle unsere Probleme! *g*

     

    Guter Artikel, und ja, ein zugeklebtes Türschloss ist ein Anschlag, weils zugeklebt ist um die Menschen, die die Tür benutzen wollen, zu nerven. Und warum will man sie nerven? Weil man sie nicht mag. Hmmm - wer kann das wohl sein? Aber nee, das hat sicher nix mit Nazis zu tun.

  • HR
    Hagen Rether - über rechte und linke Gewalt

    Zum Thema rechte und linke Gewalt, bzw. die Gleichsetzung der beiden, sehr empfehlenswert: http://www.youtube.com/watch?v=xEqpzJZoQQg

  • J
    Johann

    Oha, ein Türschloss zugeklebt. Rechter Superterror gegen selbstaufopferne Vorbildlinke. Für die nächste Lichterkette spende ich schon mal meine alten Tannenbaumkerzen (mit Bienenwachs)

  • WW
    @ Wölfchen

    Findest du bei der JF, die ja gerne rechte Gewalt verharmlost und sich selbst darüber aufregt, wenn Linke beim Schneefall den Gehweg nicht räumen. Könnte ja als Anschlag auf die Gesellschaft gewertet werden!

  • F
    Fugu

    @Wolf - Wenn Sie Artikel über die böse, böse linke Gewalt lesen möchten, sollten Sie lieber die junge Freiheit lesen oder gleich das NPD-Parteiblatt abonnieren.

     

    Linke und rechte Gewalt sind noch immer zwei unterschiedliche Dinge und darüber welche nach RAF-Zeiten die Gefährlichere ist besteht kein Zweifel oder wie sind mehr als 100 Tote durch rechtsextreme Übergriffe zu werten?

     

    Dass Nazis Neukölln nerven ist in einem andern Artikel bereits berichtet worden. Wie sollte sich das auch geändert haben?

  • G
    Georg

    Mit Verlaub: Es ist einfach zum Kotzen, wie jedes mal, wenn über rechte Gewalt berichtet wird irgendwelche Idioten sofort mit Fragen nach linker Gewalt kommen.

    Die statistische Zunahme von sogenannter "linker Gewalt" im letzten Jahr ist vor allem darin begründet, dass mittlerweile "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" auch als Gewalt gegen Personen in die Statistik mit einfließt. Und um eine Anzeige deswegen zu bekommen, reicht es schon sich gegen die Laufrichtung zu stemmen, wenn man von einem Polizisten abgeführt wird.

    Abgesehen davon hat der ganze Artikel nichts, aber auch rein gar nichts mit linker Gewalt zu tun. Es geht um die in letzter Zeit gehäuft vorkommenden Attacken Rechtsextremer auf linke Lokalitäten und mittlerweile auch gegen Personen, wodurch die ganze Sache eine neue Qualität bekommt. Aber lieber werden uninformiert die Parolen der Springerpresse wiedergegeben.

    Einfach zum Kotzen!

  • SO
    Scherz, oder?

    Der Artikel soll wohl ein Scherz sein. "Anschlagsserie" geht weiter, und zwar mit einem zugeklebten Türschloss. Peinlicher gehts nimmer, oder taz?

  • W
    Wolf

    Na, das macht mich ja jetzt echt voll betroffen, ...

    wo bleiben Artikel, Recherchen und Hintergründe über linke Gewalt und Ausschreitungen, die statistisch im letzten Jahr deutlich zugenommen haben?