: „Seiern er vaar“
■ Björn Dählie jagt weiter nach Gold
Lillehammer (dpa) – Ein Jubelchor von 85.000 Norwegern verlieh Björn Dählie beim 15-km-Freistil- Jagdrennen Flügel. Der 26jährige holte sich sein insgesamt fünftes Gold und avancierte zum erfolgreichsten Skisportler der Olympia- Geschichte. Nach 1,7 Kilometern hatte Dählie den ersten Angriff des Verfolgers Wladimir Smirnow aus Kasachstan abgewehrt. Bis ins Ziel baute Dählie seinen 18-Sekunden-Vorsprung aus dem klassischen 10-km-Rennen auf 29,2 Sekunden aus. „Ich habe Björn nie richtig gesehen. Bereits nach der ersten 5-km-Schleife war mir klar, daß es wieder nur Silber werden würde“, bemerkte Smirnow, dessen Kampfgeist auch durch die anhaltenden norwegischen Freudengesänge „Seiern er vaar“ (Der Sieg ist unser) gekühlt wurde. Während Dählie seinen Erfolg mit Freudensprüngen auf das Siegertreppchen genoß, wiederholte Johann Mühlegg (Marktoberdorf) nach seinem besten olympischen Lauf alte Vorwürfe gegen das Betreuer-Team.
Der 23jährige stürmte vom 17. Startplatz auf Rang acht und schüttete anschließend Wermutstropfen in den Freudenbecher mit der Behauptung, daß noch immer ein „Fluch“ auf ihm laste. Im Vorfeld der Spiele hatte Mühlegg behauptet, daß ein Team-Mitglied versuchen würde, ihn mit „besprochenen Getränken zu vergiften“. Sportdirektor Helmut Weinbuch meinte trocken: „So giftig kann der Einfluß des Teams nicht gewesen sein, wenn man Johanns heutige Leistung sieht.“
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