piwik no script img

Sehr erstaunt

■ Betr.: User werden zu Dealern, taz hamburg vom 20. August 1999

Ich bin sehr erstaunt, dass Sie, sehr geehrter Herr Wrocklage, so genau wissen, welche Mengen Rauschgift ein moderner Dealer mit sich führt. Ihre Ordnungshüter hätten dann ja endlich genug zu tun, wenn sie alle Konsumenten, die sie mehrfach mit kleinen Mengen erwischt haben, verhaften würden. Effektiver Einsatz der Polizeikräfte, kann man da nur sagen. Wie wärs, wenn Sie gleich noch ein neues Gefängnis bauen, nur für Drogenkonsumenten?

Ich würde mich persönlich sehr über eine Verhaftung, natürlich erst nach dem dritten polizeibekannten Cannnabisgenuss, amüsieren! Um einer Inhaftierung zu entgehen, könnte ich ja im Beisein der Exekutivkräfte mein Gras verkonsumieren! Dann hätte ich ja, daran bliebe kein Zweifel, bewiesen, dass ich Konsument wäre, oder?

Naja, bis zum ersten September habe ich ja noch Zeit ...

Viel Spaß beim Verhaften

Tim A.F. Brodkorb

Betr.: Beirat als „kleine Sensation“ taz hamburg vom 27. August 1999

Am Donnerstag, den 26.8.1999, wurde ich von der taz telefonisch interviewt. Anders als ich es gesagt habe, stand am darauffolgenden Tag in der taz, eines meiner Ziele für den entwicklungspolitischen Beirat sei, „dass es einmal mehr Migranten darin gibt – denn das sind die kompetenten Ansprechpartner“. Dies ist falsch! Ich habe der taz gegenüber nicht erklärt, dass ich einen höheren Anteil von MigrantInnen als Beiratsmitglieder anstrebe. Mein – im Interview erklärtes – Anliegen ist, die hier lebenden MigrantInnen mit ihrem Wissen und ihren Kenntnissen als Einzelpersonen und in ihren Organisationen verstärkt in die entwicklungspolitische Arbeit in dieser Stadt einzubeziehen. Mit Nachdruck trete ich auch dem durch die taz-Formulierung erweckten Eindruck entgegen, ich würde dem Beirat Kompetenzen absprechen. Es ist im Gegenteil in Hamburg gelungen, einen Beirat zu berufen, der durch seine Zusammensetzung verschiedenste Kompetenzen aus den unterschiedlichsten Bereichen bündelt und daher in der Lage ist, die Hansestadt Hamburg bei diesem schwierigen – komplexen – Thema fachlich zu beraten. Semou Zinabou

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen