Seenotrettung im Mittelmeer: Ocean Viking rettet 180 Menschen
Frauen, Kinder und Männer sind vor der libyschen Küste in Seenot geraten. Schon am Vortag wurden 237 Menschen vor dem Ertrinken gerettet.
ROM epd | Das zivile Rettungsschiff Ocean Viking hat am Freitag bei zwei Einsätzen im südlichen Mittelmeer weitere rund 180 Flüchtlinge an Bord genommen. Die Crew habe die Männer, Frauen und Kinder von zwei überfüllten Schlauchbooten 40 Seemeilen vor dem libyschen Al-Chums aus Seenot gerettet, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, auf Twitter mit. Am Vortag hatte die Ocean Viking bereits 237 Bootsflüchtlinge aufgenommen.
Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) unterdessen 800 von 1.000 Migranten, die versuchten, über das Mittelmeer zu fliehen, von der libyschen Küstenwache abgefangen und zurückgebracht. Die IOM betonte, dass Libyen kein sicherer Ort für Flüchtlinge sei. Derweil erreichten 300 Flüchtlinge auf zwei Kuttern eigenständig die italienische Insel Lampedusa.
Die Ocean Viking hatte erst im Januar bei drei Einsätzen 373 Menschen gerettet, die schließlich in Sizilien von Bord gehen durften. Die dortigen Behörden brachten sie nach Coronaschnelltests an Land oder auf ein Quarantäne-Schiff. Zuvor war das Schiff fünf Monate lang in Italien wegen angeblicher Sicherheitsmängel festgehalten worden.
SOS Méditerranée ist eine europäische Organisation mit Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die gemeinsam die Ocean Viking betreiben. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.
Leser*innenkommentare
vergessene Liebe
Wow TAZ! .. ein klarer faktischer Text des "epd" ( Evangelischer Presse Dienst?) über die chaotische Situation der NGO Lebensretter Schiffe im Mittelmeer! Im Rückblick betrachtet hat sich die Situation der NGO Lebensrettung im Mittelmeer ja anscheinend verbessert... (?) .. ich meine insoweit das wochenlanges umherirren von NGO Schiffen, überladen mit aus Seenot geretteten Menschen offensichtlich ein Ende gefunden hat.
Selbst in Italien gibt es nun Städte und Häfen der "SEEBRÜCKE" die aus Seenot gerettete Menschen gerne aufnehmen! Und auch haben die Kirchen bereits eigene Schiffe die die Seenotrettung unterstützen! ..z.B. die "SEAWATCH 4" !
Es bleibt zu Hoffen, das die Idee der "SEEBRÜCKE" in der EU als in BRD mehr parlamentarischen Einfluss gewinnt... damit die NGO Lebensrettung , die da im Namen der U.N.O. stattfindet, den humanen Charakter der EU und BRD Gesetzgebung
unterstützt. Mir tun alle die Leid, die immer noch im Mittelmeer ertrinken, als auch alle die, die in lybischer Gefangenschaft ud Tortur sind.