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■ Zur PersonSechs gegen Senator Hattig

Josef Hattig (CDU) ist gestern in der Bremischen Bürgerschaft zum Wirtschaftssenator gewählt worden. 65 der 94 anwesenden Abgeordneten stimmten für den Geschäftsführer der Bremer Brauerei Beck & Co. 19 Abgeordnete stimmten gegen Hattig, zehn enthielten sich der Stimme. Hattig löst Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) ab, der seit dem Rücktritt Ulrich Nölles (CDU), Mitte September, Bürgermeister und Finanzsenator ist.

Die Wählerinitiative Arbeit für Bremen (AfB) hatte bereits in der Debatte vor der Wahl angekündigt, sich der Stimme zu enthalten. „Sonntagsreden und witzige Zitate schaffen noch keine Arbeitsplätze“, mahnte Elke Kröning. Trotzdem sagte sie Hattig, der auch noch Präses der Handelskammer ist, ihre „kritische Unterstützung“zu. Mit Hattig zöge die Handelskammer in den Senat ein und mache die Große Koalition noch größer, kritisierte der Grüne Fraktionssprecher Dieter Mützelburg. Hattig könne Ökologie und Ökonomie nicht miteinander vereinbaren, deshalb würden die Grünen gegen ihn stimmen. Er hoffe allerdings, daß Hattig, der als Präses der Handelskammer stets das Wort „Wirtschaftlichkeit“im Munde geführt habe, dieses Kriterium auch bei Space- und Ocean-Park ansetzen werde. Hattig sei ein „erfolgreicher Unternehmer, der alles erreicht hat“, freute sich hingegen CDU-Fraktionschef Ronald-Mike Neumeyer. „Er ist ein Unternehmer und kein Unterlasser“, pflichtete ihm SPD-Chef Christian Weber bei. Nicht alle Abgeordneten der Großen Koalition ließen sich davon überzeugen. Von den 71 Stimmen der Großen Koalition aus CDU und SPD stimmten sechs gegen Hattig. kes

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