Schwules Kunstprojekt: 365 Tage Sex mit 365 Partnern
Der Künstler Mischa Badasyan hat ein Jahr täglich Sex mit anderen Männern. Er will die Aktion in einem Video-Tagebuch festhalten und auf Einsamkeit hinweisen.
![](https://taz.de/picture/94063/14/sex_ma__nner_getty_030914.jpg)
BERLIN dpa | Ein Jahr lang jeden Tag Sex – und das täglich mit einem anderen Partner: Der Künstler Mischa Badasyan hat ein kontroverses Projekt gestartet. Mit seiner Kunstperformance „Save the Date“ will der in Berlin lebende Armenier seit dem 1. September auf das Thema Einsamkeit hinweisen.
Teil der Aktion sei es, mit einer Art Video-Tagebuch zu beschreiben, was er nach dem Akt fühle. „Mein Vorhaben spiegelt die Gesellschaft wider, in der die Kultur der One-Night-Stands fest verankert ist“, sagte der 26-Jährige in einem Interview der Zeitung Die Welt.
Auch Badasyan selbst hatte nach eigenen Angaben noch nie einen festen Freund. „Ja, letztlich ist die Performance eine Zuspitzung meiner eigenen Gefühle“, sagte er. Darüber hinaus seien ihm als offen schwulem Künstler auch die Themen Homophobie und Safer Sex ein Anliegen. Sowohl in seinem Geburtsland Russland als auch in Deutschland habe er oft Schwulendiskriminierung erfahren. Die Aids-Stiftung unterstütze das Projekt mit Kondomen und Gleitgel. Ansonsten finanziere er die Aktion mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung und Jobs als Aktmodell.
Die potenziellen Sexpartner will sich Badasyan online suchen. „Ich nehme mich als Mensch zurück – ich sehe das Projekt als Arbeit“, sagte er. Notfalls besuche er auch Sex-Saunen, um Kunstpartner zu finden. Über sein Vorhaben informiere er die Geschlechtspartner im Vorhinein nicht. „Wenn ich sie aufkläre, würden sicher viele meinen, besonders performen zu müssen“, erklärte er.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören