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Schweine schützen Weihnachtsbäume vor Unkraut

Es grunzt im dunklen Tann. Blaßrot gemusterte, knapp kniehohe Schweine arbeiten sich bei der Futtersuche durch Kulturen von Nordmannstannen und Blaufichten, die dereinst als Weihnachtsbaum in der guten Stube stehen sollen. Die tierische Wühlerei ist ausdrücklich erwünscht bei den Weihnachtsbaumproduzenten Henning und Ingrid Bornholdt in Lutzhorn (Kreis Pinneberg). Die „Husumer Rotbunten“ vernichten in den Kulturen das Unkraut aufs umweltverträglichste. Chemischer Pflanzenschutz erübrigt sich auf den Flächen, wo ein schweinischer Familienverband lebt und gräbt.

Und auch der Tierbesitzer profitiert dabei: „Die Schweine leben in den Kulturen artgerecht“, erklärt Hinnrich Sager. Das Wühlen und Umherstreifen gefällt den insgesamt 18 Tieren ausgesprochen gut, und das Leben im Familienverband auf großen Flächen kommt dem schweinischen Ideal sehr nahe. Seit anderthalb Jahren probieren die Nachbarn Bornholdt und Sager das Zusammenleben von Schweinen, Tannen und Fichten erfolgreich aus. Und beim traditionellen Weihnachtsmarkt auf Bornholdts Hof am vierten Adventswochenende gibt es eine zusätzliche Spezialität: Würste von Schweinen, die zwischen Christbäumen gelebt haben. „Die schmecken sehr gut“, lobt Hinnrich Sager. Jann Roolfs

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