■ Schwarz-Schills Schwarze Liste (7): IGLU
Das Angebot:
Das Projekt IGLU (Lippmannstraße 22) ist die einzige Einrichtung Hamburgs, die Kinder von drogenabhängigen und substituierten Eltern betreut. Die ambulanten Hilfemaßnahmen sollen ein gemeinsames Leben von Eltern und Kindern ermöglichen, und zugleich sollen die hohen Kosten für Fremdunterbringung vermieden werden. Im letzten Jahr betreute IGLU 131 Familien mit insgesamt 203 Kindern. IGLU wurde Anfang der 90er Jahre unter dem Dach des Palette e.V. gegründet.
Die Kürzungen:
Aufgrund der „Konsolidierung im Zuwendungsbereich“ erhält das Projekt IGLU für 2002 nicht die beantragten 187.000 Euro, sondern rund 15.000 Euro weniger. Die bisher durchgeführten Veranstaltungen und Fachberatungen der Allgemeinen Sozialen Dienste sollen künftig vom Suchtpräventionszentrum übernommen werden, das von der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung geschaffen wurde. Diese Regelung widerspricht allerdings der Sozialgesetzgebung, wonach die öffentliche Jugendhilfe von eigenen Maßnahmen absehen soll, soweit geeignete Einrichtungen, Dienste und Veranstaltungen von anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe betrieben werden.
Die Folgen:
Die Einsparungen greifen in erster Linie den Personalbestand an. Drei 38,5-Stunden-Stellen, die sich bisher vier MitarbeiterInnen teilen, müssen noch um eine halbe Stelle gekürzt werden. So wird es immer schwieriger, die Betreuten aus dem Drogenmilieu herauszulösen. Da-rüber hinaus ist zu befürchten, dass die Zahl der stationär untergebrachten Kinder steigen wird.
Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zum Haushaltsbeschluss am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.
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