Schutz von Ressourcen und Gewässern: EU erwägt Verbot von Plastikgeschirr
Die EU-Kommission will vorschlagen, Geschirr aus Kunststoff zu untersagen. Das deutsche Umweltministerium findet das gut.
Plastikabfall ist ein wachsendes Problem: Jedes Jahr produzieren die EU-Länder 25,8 Millionen Tonnen Plastikabfall, von denen bisher weniger als 30 Prozent recycelt werden. Bis zu 2 Prozent des europäischen Plastikmülls landen darüber hinaus im Meer, wo sich inzwischen riesige Mengen nicht-abbaubarer Rückstände angesammelt haben – eine Gefahr für die maritime Tier- und Pflanzenwelt.
„Wir würden ein solches Vorhaben grundsätzlich begrüßen“, sagte der taz ein Sprecher des Bundesumweltministeriums über mögliche Pläne für ein Verbot von Plastikgeschirr. Die Chancen stünden gut, dass ein derartiger Vorschlag vom EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten mitgetragen würde. Zur Eindämmung des Plastikmülls planen Frankreich, Großbritannien und Irland bereits nationale Verbote von Einwegplastikgeschirr. Das Umweltministerium in Berlin erklärte dazu, dieses Problem müsse auf europäischer Ebene geregelt werden.
Die Wirkung eines möglichen Verbots ist jedoch noch unklar, da es keine verlässlichen Zahlen für den Anteil von Plastikgeschirr am Gesamtmüll gibt. Dennoch sieht Kim Detloff, Experte für Meeresschutz beim Naturschutzbund, ein Verbot von Plastikgeschirr, das vor allem Fast-Food-Anbieter treffen würde, als Schritt in die richtige Richtung. „Der Einwegbereich ist Symbol dafür, dass wir sorgfältiger mit Kunststoff als Ressource umgehen müssen“, sagte er der taz.
Die Deutsche Umwelthilfe dagegen sieht den Vorschlag kritisch. „Verbote werden wegen mangelnder Akzeptanz in der Breite nicht umzusetzen sein“, sagte der Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft Organisation, Thomas Fischer, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Um Plastikmüll einzudämmen, seien finanzielle Anreize für wiederverwertbare Produkte besser – dazu gehören etwa Abgaben oder eine Ausweitung des Pfandsystems.
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