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Schulden gezielt einsetzen

betr.: „Allen anderen nützt die Pleite“, taz vom 12. 2. 02

Im Kommentar vergleichen Sie Herrn Kirch mit Axel Cäsar Springer. Das ist, wie die jüngsten Gerüchte zeigen, falsch!

Vielmehr ist der Vergleich zu Gaius Julius Cäsar zu ziehen: Auch diesem gelang es vor einiger Zeit, eine so unvorstellbare Menge an Schulden anzuhäufen, dass keiner seiner Gläubiger es wagte, ihn fallen zu lassen oder ihm seine politische Unterstützung zu entziehen. Dies scheint Herrn Kirch, den Satz „Geschichte wiederholt sich nicht“ ignorierend, nun ebenfalls gelungen zu sein, wie die jüngste Unterstützung der CSU-nahen bzw. -eigenen Mitglieder des Aufsichtsrates der Bayer. Hypo-Bank nahe legt. Und wie ihre politischen Vorbilder aus den letzten Tagen der römischen Republik haben nun diese Personen die Möglichkeit, Schulden (deren Folgen letztlich andere tragen) gezielt einzusetzen, schließlich kann man auf diese Weise dann auch dem Kanzlerkandidaten gleicher Provinienz zu einem etwas weniger peinlichen und besser vorbereiteten Fernsehauftritt bei einem der zahlreichen privaten Kirch-TV-Sender verhelfen, als dies in der jüngsten Vergangenheit im mehr oder weniger öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu beobachten war. MICHAEL MÜLLER, Limburg

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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