Schüsse bei Verkehrskontrolle: Zwei Polizisten getötet
In Rheinland-Pfalz werden zwei Beamte durch Schüsse tödlich verletzt. Die Täter flüchten. Bundesinnenministerin Faeser spricht von „Hinrichtung“.
Zuvor konnten die beiden Polizisten nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch ihre Kollegen kontaktieren mit den Worten: „Die schießen.“ Demnach hatten sie davor ihre Kollegen informiert, sie hätten totes Wild im Fahrzeug gefunden. Was der Anlass der Fahrzeugkontrolle auf der um diese Uhrzeit wenig befahrenen Kreisstraße in Rheinland-Pfalz war, blieb zunächst noch unklar.
Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die 24-jährige Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen bereits zu spät gewesen.
Es werde mit Hochdruck nach den flüchtenden Tätern gefahndet, teilte die Polizei mit. Am Tatort würden Spuren gesichert. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei nicht bekannt.
Die Polizei bat die Einwohner*innen, im Landkreis Kusel keine Anhalter*innen mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet.
Politiker:innen zeigen sich schockiert
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach im Zusammenhang mit der Tat von einer „Hinrichtung“. „Unabhängig vom Motiv: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung und zeigt, dass die Polizei jeden Tag Leben für unsere Sicherheit riskiert“, erklärte Faeser am Montag auf Twitter. „Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.“
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat mit Bestürzung auf die Tötung der Polizisten reagiert. „Die Tat ist entsetzlich“, erklärte Dreyer am Montag im Onlinedienst Twitter. „Es bestürzt mich sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben.“ Ihre Gedanken seien bei den Angehörigen sowie den Kolleginnen und Kollegen der Opfer.
Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner zeigte sich „schockiert“ über die Tat. „Zwei Polizisten sind erschossen worden, die ihre Arbeit machten. Zwei Beamte, die für unsere Sicherheit da waren, die nun selbst Opfer unfassbarer Gewalt geworden sind“, teilte Klöckner mit. Den Familien und Angehörigen der Opfer sprach sie „volle Solidarität“ aus.
Auch der designierte Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat die Gewaltatat als „extrem bedrückend“ bezeichnet. Polizisten leisteten ihren Dienst für das Allgemeinwohl und arbeiteten gerade in der Pandemie „Millionen Stunden und Überstunden“, sagte Nouripour am Montag in Berlin. „Wenn sie bei Verkehrskontrollen so unter Lebensgefahr sind, ist das eine ganz, ganz schwierige Angelegenheit, und wir werden hoffentlich sehr schnell Erkenntnisse haben.“ Den Hinterbliebenen drückte er sein Mitgefühl aus. „Ich glaube, wir sind alle bei ihnen und wissen, dass ihr Verlust unser aller Verlust ist.“
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