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Schüsse bei VerkehrskontrolleZwei Polizisten getötet

In Rheinland-Pfalz werden zwei Beamte durch Schüsse tödlich verletzt. Die Täter flüchten. Bundesinnenministerin Faeser spricht von „Hinrichtung“.

Die Schüsse sollen bei einer nächtlichen Polizeikontrolle gefallen sein Foto: dpa

Kusel dpa/afp | In der Nacht zum Montag sind bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz zwei Polizeibeamte durch Schüsse tödlich verletzt worden. Das teilte die Polizei in Kaiserslautern mit. Die Hintergründe des Geschehens sind den Angaben zufolge noch unklar. Die Beamten der Polizeiinspektion Kusel seien auf einer routinemäßigen Streifenfahrt unterwegs gewesen. Bei einer Verkehrskontrolle auf der Kreisstraße 22 in Ulmet etwa um 4.20 Uhr seien die tödlichen Schüsse gefallen.

Zuvor konnten die beiden Polizisten nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch ihre Kollegen kontaktieren mit den Worten: „Die schießen.“ Demnach hatten sie davor ihre Kollegen informiert, sie hätten totes Wild im Fahrzeug gefunden. Was der Anlass der Fahrzeugkontrolle auf der um diese Uhrzeit wenig befahrenen Kreisstraße in Rheinland-Pfalz war, blieb zunächst noch unklar.

Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die 24-jährige Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen bereits zu spät gewesen.

Es werde mit Hochdruck nach den flüchtenden Tätern gefahndet, teilte die Polizei mit. Am Tatort würden Spuren gesichert. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei nicht bekannt.

Die Polizei bat die Einwohner*innen, im Landkreis Kusel keine An­hal­te­r*in­nen mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet.

Po­li­ti­ke­r:in­nen zeigen sich schockiert

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach im Zusammenhang mit der Tat von einer „Hinrichtung“. „Unabhängig vom Motiv: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung und zeigt, dass die Polizei jeden Tag Leben für unsere Sicherheit riskiert“, erklärte Faeser am Montag auf Twitter. „Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat mit Bestürzung auf die Tötung der Polizisten reagiert. „Die Tat ist entsetzlich“, erklärte Dreyer am Montag im Onlinedienst Twitter. „Es bestürzt mich sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben.“ Ihre Gedanken seien bei den Angehörigen sowie den Kolleginnen und Kollegen der Opfer.

Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner zeigte sich „schockiert“ über die Tat. „Zwei Polizisten sind erschossen worden, die ihre Arbeit machten. Zwei Beamte, die für unsere Sicherheit da waren, die nun selbst Opfer unfassbarer Gewalt geworden sind“, teilte Klöckner mit. Den Familien und Angehörigen der Opfer sprach sie „volle Solidarität“ aus.

Auch der designierte Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat die Gewaltatat als „extrem bedrückend“ bezeichnet. Polizisten leisteten ihren Dienst für das Allgemeinwohl und arbeiteten gerade in der Pandemie „Millionen Stunden und Überstunden“, sagte Nouripour am Montag in Berlin. „Wenn sie bei Verkehrskontrollen so unter Lebensgefahr sind, ist das eine ganz, ganz schwierige Angelegenheit, und wir werden hoffentlich sehr schnell Erkenntnisse haben.“ Den Hinterbliebenen drückte er sein Mitgefühl aus. „Ich glaube, wir sind alle bei ihnen und wissen, dass ihr Verlust unser aller Verlust ist.“

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7 Kommentare

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  • Warum haben Polizeiwagen nicht Kameras, wie in den USA... Die Täter oder ihr Fahrzeug wäre gefilmt worden.



    Dient natürlich auch dem Schutz gegen Polizeigewalt..

    • @Franz Leier:

      Die Antwort haben sie schon selber gegeben:



      Die Kamera würde auch Handlungen der Polizeibeamt:innen dokumentieren.



      DAS vermeidet die Polizei nicht nur selber, wie der sprichwörtiche Teufel das Weihwasser.



      Sie versucht auch -oft rechtswidrig- solche Dokumentationen durch Dritte zu verhindern.

    • @Franz Leier:

      Weil das Gegenargument, dass wir keinen Überwachungsstaat haben wollen stärker ist. Des weiteren sind Polizisten doch mit BodyCams ausgestattet.

      Und was erwarten Sie bitte hier? Falls es Bodycam Aufnahmen gibt, gehören die nicht in die Pressemitteilung, sondern in eine gerichtliche Auswertung, sobald das Gerichtsverfahren läuft. Und das Recht auf "Verpixelung" haben selbst verurteilte Mörder. Muss/darf in keine Zeitung, sofern der Mörder nicht zustimmt. Schon gar nicht in die Taz...

      • @SimpleForest:

        Wenn Polizeiwagen Kameras hätten, lebten wir in einem Überwachungsstaat? Ernsthaft?

        Ich dachte, dazu gehörte tendenziell auch die systematische Verletzung des Briefgeheimnisses und der Privatsphäre.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @SimpleForest:

        Bodycams werden nur während Demos wenn dann getragen.

    • @Franz Leier:

      Den Aufschrei möchte ich hören/lesen,..



      Abgesehen davon würden Täter vermutlich, wenn z.B. BodyCams in Einsatz kommen, diese wohl entfernen, mitnehmen und vernichten.

  • Sie hatten das Leben noch vor sich, mit nur 24 und 29 Jahren. Diese eiskalte Morde schockieren mich und ich wünsche mir nichts mehr als das der/die MöderInnen gefasst und hart verurteilt werden.