: Schriften & Notizen
Sexualwissenschaftliche Aufsätze, die gänzlich ohne eine eigene, psychopathologisch fundierte Kategorie des Homosexuellen auskommen, sind im Mainstream der Disziplin noch nicht vollständig etabliert.
Die fruchtbarsten Arbeiten hat Martin Dannecker geliefert, der 1974 mit Reimut Reiche unter dem Titel „Der gewöhnliche Homosexuelle“ die erste und bislang umfassendste Studie zum Leben und Lieben schwuler Männer veröffentlicht hat.
In der überarbeiteten Fassung des Klassikers „Sexuelle Störungen und ihre Behandlung“ (mit Volkmar Sigusch als Herausgeber) hat der Frankfurter seinen Aufsatz „Probleme der männlichen homosexuellen Entwicklung“ um die aktuellen Debatten zur Forschung erweitert. Ein Vorabdruck findet in der Ausgabe vom Januar 2001 der Zeitschrift Psyche (Internetadresse: www.psyche.de) statt.
In dieser Reihe erschien 1985 auch der zitierte Aufsatz von Paul Parin – einem der wenigen homofreundlichen Angehörigen der Schule der klassischen Psychoanalyse – unter dem Titel „The Mark of Oppression. Ethnopsychoanalytische Studie über Juden und Homosexuelle in einer relativ permissiven Kultur“.
Weitere Literatur: LSVD-Sozialwerk e. V: „Hass-Verbrechen“, Neue Forschung und Positionen zu antihomosexueller Gewalt, Köln 2000; Wolfgang Hegener: „Das Mannequin“, Tübingen 1992; Freiburgs lesbisches und schwules Schulprojekt: „Das Coming out-Buch“ (Vorwort: Martin Dannecker), Berlin 1997. JAF
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