■ Rechne mal wieder!: Schnell am Minimum
Wer als JungakademikerIn erst spät einen abgabenpflichtigen Job findet und sich dann auch noch phasenweise mit Teilzeitarbeit, Erwerbslosigkeit oder mies bezahlten Stellen herumschlagen muß, für den sieht es traurig aus mit der gesetzlichen Rente. Und zwar auch schon nach heutiger Rechnung.
– Wer 45 Jahre lang den monatlichen Durchschnittsverdienst (derzeit im Westen rund 4.260 Mark brutto) erzielte, kann mit einer Nettorente von rund 1.930 Mark rechnen.
– Die Rechnung sieht düster aus, wenn bloß 30 Jahre lang nur durchschnittlich verdient wurde und Beiträge gezahlt wurden: Dann gibt es eine Nettorente von 1.280 Mark – kaum mehr als das Existenzmininum.
– Wer wenig verdient und nicht die ganze Zeit gearbeitet hat, tut sich ebenfalls schwer. Bei einem Bruttoverdienst von rund 3.000 Mark, 30 Jahre lang, gibt es bloß 970 Mark Rente netto.
– Frauen, die wegen ihrer Kinder ausgesetzt haben und danach teilzeitbeschäftigt waren, bekommen nicht einmal das Existenzminimum. Für drei Kinder und eine neunjährige Berufspause gibt es später 288 Mark Rente. Kommen dann noch zwanzig Jahre Teilzeitarbeit mit einem halben Durchschnittsverdienst hinzu, springen am Ende für eine Alleinstehende nur 715 Mark Nettorente heraus. BD
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