Schlichtung im Bahntarif-Konflikt: Keine weiteren Streiks bis Ende 2018
Nach ergebnislosen Runden und zwei Monaten Schlichtung: Der Tarifstreit zwischen Bahn und Lokführern ist beigelegt.
Ihre 35.000 Lokführer und Zugbegleiter erhalten mehr Geld und mehr Planbarkeit für ihre Freizeit. „Jeder kann beruhigt seinen Osterurlaub planen“, sagte Sigrid Heudorf, Leiterin Tarifpolitik der Bahn. Sie sprach von einem guten, soliden Kompromiss.
Die zweimonatige Schlichtung habe sie bis an die Grenzen ihrer Geduld gebracht, sagten die Schlichter, der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der thüringische Regierungschef Bodo Ramelow (Linke). Nach vielen Verdächtigungen und Unterstellungen in den sechs Verhandlungsrunden sei es aber geglückt, Vertrauen wiederherzustellen. Die Einigung sei schließlich den Vertretern der Bahn und der Gewerkschaft selbst gelungen – im Bordrestaurant eines ICE.
Der Abschluss orientiert sich an dem, den die Bahn bereits im Dezember mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vereinbart hatte. Auch die GDL-Mitglieder bekommen von nächstem Monat an 2,5 Prozent mehr Geld und von Januar 2018 an je nach Wunsch entweder weitere 2,6 Prozent mehr, eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit oder sechs Tage mehr Urlaub. Darüber sollen die GDL-Mitglieder mit einer Jahres-, Monats- und Wochenplanung mehr verbindliche freie Tage, Ruhezeiten und Schichten erhalten. Der neue Tarifvertrag gilt bis Ende 2018.
„Wir haben jetzt mehrere Jahre Tariffrieden bei der Deutschen Bahn“, sagte Ramelow. Die Schlichtung war zwei Mal verlängert worden. Ramelow forderte die GDL auf, die Vorgaben auch in Tarifverhandlungen mit Bahn-Konkurrenten durchzusetzen. Der Wettbewerb dürfe nicht über die Löhne ausgetragen werden. Bahn und GDL vereinbarten den Angaben zufolge, künftig regelmäßig über Verbesserungen zu sprechen, um die nächste Tarifrunde vorzubereiten.
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