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Schlag nach bei Tucholsky

■ betr.: „Blöde und gute Worte“ von Detlef Kuhlbrodt (Querspalte), taz vom 27.1 98

[...] „Die Seele baumeln lassen“ zum dümmsten Spruch der letzten Jahre zu ernennen, mag ja noch gehen, ein kleiner Hinweis auf den Urheber des Spruchs, Tucholsky, wäre aber doch fällig, weil der Spruch bei dem und in dem Kontext, in dem er bei ihm steht, seinerzeit ganz schnafte war. Daß ewige Nachquatscher so eine an sich mal gute Sache immer totquatschen müssen, ist eine andere Sache und stinkt natürlich gewaltig. Hört man's, ist man versucht, sofort vor Schmerzen aus dem Fenster zu springen, weil à la Goebbels den Revolver zu ziehen, nicht mehr so schicklich ist.

Das „unverbrauchte Schnafte“ übrigens hörte ich bereits vor 50 Jahren, es existierte sicher schon vorher. Seinerzeit war schnafte dreimal so dufte wie knorke. Wahrscheinlich weil es so unverbraucht klang und heute auch noch ist. Alles klar? Na denn. Klaus W. Kowol, Gummersbach

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