■ Schifftaufe: Zeitungsgründer zur See
Die Flotte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat lange fällige Verstärkung bekommen. Zwei Seenotrettungskreuzer wurden gestern in Vegesack auf den Namen „Herman Rudolf Meyer“ und „Hans Hackmack“ getauft. Sie sind die ersten von insgesamt vier bei der Bauwerft Fr. Schweers in Bardenfleth (Unterweser) bestellten Schwesterschiffen. Die völlig neu konstruierten Kreuzer sollen die seit 1969 im Einsatz befindlichen Schiffe der 19-Meter-Klasse allmählich ablösen.
Eingesetzt werden die beiden neuen Schiffe in Bremerhaven und Büsum, nah der dichtbefahrenen Weser-, Jade- und Elbemündung. Dank Neuerungen wie einem geschlossenen Fahrstand mit eigenem Filter- und Atemluftsystem sind die Kreuzer auch für den Einsatz bei Explosions- oder Vergiftungsgefahr geeignet.
Insgesamt kosten die vier Schiffe inklusive Beibooten 32 Millionen Mark. Der Löwenanteil dafür stammt von Hackmann, Meyer & Co., der Trägergesellschaft der Bremer Tageszeitungen AG, die damit ihren Gründern ein seetüchtiges Denkmal setzt. Der zu NS-Zeiten internierte Sozialdemokrat und Journalist Hackmack hatte nach dem Krieg die Lizenz zur Zeitungsgründung erhalten und den Weser Kurier gegründet. Meyer hatte sich 1952 in den Verlag eingekauft und mit seinem Motto „Eine Zeitung ist für mich Anzeigen mit angehängter Redaktion“ zum wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft beigetragen. Der machte die dauerhafte Unterstützung der DGzRS bis hin zu ihrem gestrigen Höhepunkt möglich. L.R.
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