■ Scharping hält an Teilnahmeverbot fest: Streit um Wehrmachtsausstellung ohne Soldaten
Saarbrücken (AP) – Die Wehrmachtsausstellung ist offenbar auch unter führenden Sozialdemokraten umstritten. Während der saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt am Sonntag die 31. Station der Ausstellung eröffnete, fehlten offizielle Vertreter der Bundeswehr. Vor den rund 900 Gästen im Saarbrücker Staatstheater beklagte Ausstellungsleiter Heer, Bundesverteidigungsminister Scharping habe beschlossen, das Teilnahmeverbot seines CDU- Vorgängers Rühe fortzuführen. Unterdessen kritisierte der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gerz, diese Vorgabe als „falsch“. Im Saarländischen Rundfunk empfahl Gerz gestern, im Rahmen der politischen Bildung Soldaten in die Ausstellung zu schicken, sie dann jedoch mit dem Thema nicht alleinzulassen.
Im Vorfeld hatte es Demonstrationen rechter Gruppen und eine Gegenkundgebung linker Organisationen gegeben, bei der rund 100 Teilnehmer vorübergehend festgenommen wurden.
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