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Satelliten für die USA

betr.: „Auch Jemen darf US-Hilfe erwarten“, taz vom 1. 3. 02

Langsam, aber sicher gewinnt die „Anti-Terror-Allianz“ immer mehr Anhänger; auch in Gebieten, die noch vor kurzer Zeit als potenzielle Interventionsziele bezeichnet wurden. Wichtigstes neues Mitglied ist der pakistanische Militärführer Pervez Muscharraf. Mit Hilfe der USA, die sich als Kopf der moralisch-verantwortungsbewussten Koalition ausgibt, will Muscharraf dem Terror im eigenen Land den Boden unter den Füßen wegziehen. Auch die Philippinen, die nun von US-Spezialeinheiten für den Kampf gegen die Abu Sayyaf trainiert werden, und der Jemen schlossen sich dem Kreis der „Anti-Terror-Allianz“ an.

Warum auf einmal dieses entschiedene Vorgehen gegen den islamistischen Terror? Aus Sicht der Philippinen liegt ein Problem der inneren Sicherheit vor. Das kommt den USA entgegen, denn es besteht die Möglichkeit, ihren außenpolitischen Einfluss zu festigen und Nato- und UNO-unabhängig auszuweiten. Gleiches gilt auch für die Staaten Pakistan und Jemen. Die, die vorher noch als „Schurkenstaaten“ bezeichnet wurden, gelten nun als gute Verbündete im Kampf gegen den internationalen Terror. […] Die Gründe liegen nicht in der Einsicht, sondern in der Unterstützung durch die US-Regierung, die mit Waffenlieferungen einher geht.

Die Festigung des repressiven Staatsapparates ist die logische und auch begrüßte Konsequenz der neuen Marschroute der USA. Eine vermeintlich gut zu kontrollierende Führungselite, die die US-Interessen unabhängig von Nato und UNO im asiatischen Raum vertreten könnte. Damit verfolgt die US-Regierung erneut die Satellitenstaatspolitik vergangener Jahre. Diese Satelliten festigen die „Anti-Terror-Koalition“ und bestätigen den rigiden Kurs der US-Regierung. Kurzfristig wird dieses Vorgehen von Seiten der US-Administration Erfolg haben. Allerdings werden sich dadurch in den ärmeren Bevölkerungsgruppen, welche mit den terroristischen Vereinigungen sympathisieren, ganz neue Dynamiken entwickeln.

Der an das US-Vormachtsstreben angepasste politische Kurs stößt nicht auf Gegenliebe in der Bevölkerung. Er wirkt sich katastrophal auf das angespannte Verhältnis zwischen Regierung und Bevölkerung aus und könnte einen neuen Nährboden für den Terrorismus bilden.

JENS ZIMMERMANN, Oberhausen

betr.: „Stürzt diesen Mann!“, „Keine Gefahr für irgendjemand!“ (Der Terror und die Folgen: Wie Bush Saddam Hussein loswerden will), taz vom 2. 3. 02

Ich habe etwas gegen jegliche Form von Diktatur, aber genauso habe ich etwas gegen geheuchelte Politik, die alle Menschenrechte außerhalb des eigenes Territoriums verachtet und dann während des Krieges die Menschenrechte benutzt, um den Krieg dem eigenen Volk zu verkaufen. Das ist die westliche ( US-amerikanische ) Gesellschaft.

Die Millionen von Toten im Namen der Nation und des Profits sind Heldentaten oder werden medial ausgeblendet. Also auf in den Krieg und einen Diktator einsetzen, der genauso schrecklich wie Sadamm Hussein ist, aber die amerikanische Hochfinanz gut schlafen lässt, weil er tut, was man ihm sagt.

LARS MIGGE, Bremen

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