: Sanddorn und Schneebeere
Die Wahrheit-Redaktion freut sich, Ihren Lesern heute einen sowohl besinnlichen als auch informativen Vorweihnachtstext der Nachrichtenagentur epd präsentieren zu können: „Wenn draußen alles kahl und trostlos scheint, haben Adventsgestecke und Weihnachtssträuße Hochsaison. Selbstgepflückte oder selbst zusammengestellte Gebinde aus Ilex, Sanddorn, Schneebeere oder Vogelbeere, Tannenzweigen und Christrosen erfreuen sich besonderer Beliebtheit. In der Adventszeit aufgestellt, bleiben diese Weihnachtsboten vielerorts bis zum Dreikönigstag am 6. Januar in der Vase.
Bereits unsere Vorfahren haben sich in vorchristlicher Zeit immergrüne Zweige ins Haus geholt. So sollte das stete Grün den Waldgeistern, die den Menschen freundlich gesinnt waren, als Heimstatt für den Winter dienen. Als Symbole der ewigen Lebenskraft galten Eibe und Buchsbaum, Fichte und Tanne, Stechginster und Wacholder, Kiefer und Föhre. Als zauberkräftig wurden Rosmarin, Kronsbeere und Efeu angesehen.
Nachdem das unwandelbare Grün seine christliche Deutung erhalten hatte, wurden im Mittelalter Häuser, Kirchen und Wirtshausschilder damit geschmückt. Oft wurden die Zweige erst nach Mariä Lichtmeß wieder entfernt. Einer alten Deutung nach standen sie nun als Zeichen dafür, daß „Christus wie eine zarte Pflanze aufblühen und immer grün bleiben würde, lebendig bis in alle Ewigkeit.“
Auch Stechpalme und Christrose wurden in die christliche Symbolik einbezogen. Die Stechpalme mit ihren stacheligen Blättern und roten Beeren gilt seither als Symbol der Dornenkrone und der Blutstropfen Christi. Die Christrose soll an den Sproß aus der Wurzel Jesse erinnern, der mitten im Dunkel der Welt aufblühte.
Auch Getreidekörner und blühende Zweige spielen in der Weihnachtszeit eine besondere Rolle. Im Burgenland und in verschiedenen Gegenden Osteuropas werden am Barbaratag (4. Dezember) – Schade! Leider müssen wir an dieser Stelle aus Platzgründen abbrechen. Wirklich bedauerlich.
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