■ Sammelklage in USA eingereicht: Auch Japan soll Zwangsarbeiter entschädigen
Tokio (rtr) – Anwälte in den USA haben nun auch Unternehmen in Japan auf Entschädigungszahlungen für ehemalige Zwangsarbeiter verklagt. Sie reichten bei einem Gericht in Los Angeles Sammelklagen von Opfern ein, die während des Zweiten Weltkriegs in Japan Zwangsarbeit leisten mussten sowie Misshandlungen und Folter ausgesetzt gewesen sein sollen. Die Ansprüche richten sich gegen japanische Stahl-, Bergbau- und Baufirmen. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Mitsubishi Corp. , Nippon Steel Corp. und Mitsui Mining sowie japanische Banken.
Die Klagen wurden für ehemalige Kriegsgefangene und Bürger unter anderem aus Großbritannien, China und Australien eingereicht. Nippon und Mitsubishi lehnten einen Kommentar ab. Von dem Mischkonzern Mitsui äußerte sich lediglich ein Sprecher des Bergbauunternehmens. Dieser zeigte sich überrascht und verwies darauf, dass die Firma erst 1950, fünf Jahre nach Ende des Krieges, gegründet worden sei. Es müsse sich daher um einen Fehler handeln.
Die Regierung von Ministerpräsident Keizo Obuchi teilte mit, dass nach ihrer Einschätzung die Ansprüche der Opfer bereits vor 48 Jahren durch das Friedensabkommen von San Francisco geregelt wurden. Nach Einschätzung der Anwälte schützt es jedoch nicht die Unternehmen vor Ansprüchen.
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