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Samma in Bayern, samma dahoim

betr.: „Die schlaue Ratgeberin CSU sitzt im Glashaus“, taz vom 19. 2. 00

Ach, wie schön wäre es, würde ihre Überschrift sich im Bayernland herumsprechen. Aber samma in Bayern, samma dahoim. Und dahoim gelten nun mal andere Regeln. Vor allem, wenn eine Partei wie die CSU eine Vorherrschaft von 50 Jahren hinter sich hat, gepaart mit den konservativen Denk-, Schenk- und Machtstrukturen in diesem schönen Land.

In meiner Heimatstadt begann vor einiger Zeit eine mutige Staatsanwaltschaft zu ermitteln, unter anderem auch gegen Max Strauß. Die Resonanz in der Bevölkerung war und ist gleich null. In unserer hiesigen Tagespresse werden sie kaum Artikel zu diesen Vorgang finden. Und außerdem: Hat nicht unser Saubermann Edmund Stoiber eine ehrliche, bürgerfreundliche, korruptfreie und innovationssteigernde Politik versprochen? Ein guter Bayer glaubt’s, auch wenn es augenscheinlich nicht so ist. [...] Noch keine Affäre hat der CSU ernsthaft geschadet, und an Affären mangelte es in diesem schönen Land mit Kuhglockenverbot und den hohen Bergen nun wahrlich nicht – denken wir nur an die Zwick-Bäder-Affäre.

Soweit die Bestandsaufnahme aus Bayern, und glauben Sie ja nicht, wir hätten keine Opposition! Nur leider ist die so mit ihrem Kram beschäftigt, dass sie keine Zeit zum Opponieren hat. Leider. [...]

Jeannette Rothenberger, Stadtbergen

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