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Saarstahl darf weiter arbeiten

■ Gläubigerversammlung meldet 5,2 Milliarden DM an

Völklingen/Saar (dpa) – Rund 600 angemeldete Gläubiger haben gestern in Völklingen/Saar Forderungen von insgesamt 5,2 Milliarden DM an die im Konkurs stehende Saarstahl AG gestellt, darunter das Saarland mit 2,2 Milliarden DM. Konkursrichter Jürgen Grünert hatte mehr als 1.500 Firmen und Einzelpersonen als Konkursgläubiger angeschrieben. Seit der Konkurseröffnung des Stahlunternehmens am 31. Juli habe es keine Störungen der Produktion und der Auslieferung gegeben, so Konkursverwalter Hans Ringwald in seinem Entwicklungsbericht. Ringwald erreichte aber bei den Gläubigern die Weiterführung des Unternehmens, das keine Einbußen bei Produktion und Auslieferung verzeichnet habe.

Rein rechnerisch könnten drei bis zehn Prozent der finanziellen Forderungen befriedigt werden, das seien etwa 200 Millionen DM, so Ringwald. Die Frage sei nur: „Wie verkaufe ich eine Stahllandschaft?“ Hauptziel des Unternehmens sei es, mit einer von 7.500 auf 4.500 reduzierten Belegschaft einen wettbewerbsfähigen Kern zu halten. Probleme bereiten nach Angaben von Ringwald allerdings Folge-Insolvenzen von Weiterverarbeitungsfirmen. Aus diesem Grund sei eine Auffanggesellschaft gegründet worden, in die Saarstahl bereits 5,1 Millionen DM eingestellt habe. 4,9 Millionen DM seien dem Saarland zugeschrieben.

Bei der Frage der Liquiditätssicherung ist der angestrebte Massenkredit der Banken noch nicht zustande gekommen.

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