: SPD vor der Türkenfrage
Die Bremer SPD wird sich an diesem Wochenende ganz nebenbei um die türkische Frage kümmern müssen. Sozialdemokraten reden an erster Stelle auf der Demonstration der türkischen Vereinigungen, SPD- Mitglieder im „Dachverband ausländischer Kulturvereine“ (DAB) distanzieren sich von der Demonstration und sehen darin einen Versuch, „national-faschistische Ideen“ unters Volk zu bringen.
Gestern nachmittag gingen Vertreter der Gegendemonstration zum SPD-Parteibüro und verlangten ein Demonstrationsverbot. Weil sie die Demonstration für „faschistisch“ halten, wollen die (vor allem kurdischen) Gegendemonstranten die (vor allem) türkische Demonstration verhindern.
„Der DAB vertritt die Türken in Bremen nicht“, sagen die Organisatoren der Demonstration ohne Umschweife. Der DAB verurteilt in seiner Stellungnahme zwar „Terror, egal von welcher Seite“, er setzt sich aber nicht für das Recht auf Demonstration ein. Er fordert „die unterzeichneten demokratischen Gruppierungen“ auf, „sich zu distanzieren“. Es gibt also doch demokratische Gruppen, die die Demonstration unterstützen.
Die Gegendemonstranten verlangen eine klare Position von der SPD. Die türkischen Gruppen werden sich auch dafür interessieren. K.W.
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