piwik no script img

■ SPD unneinig über SchleierfahndungSchily droht mit Kompromiß

Berlin (dpa/taz) – Unmittelbar vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat herrscht in der SPD Uneinigkeit, ob der Bundesgrenzschutz ermächtigt werden soll, verdachtsunabhängige Kontrollen im Rahmen der Schleierfahndung durchzuführen. Der Chef der niedersächsischen Landesvertretung, Hartmut Holl, erklärte gestern, der SPD-dominierte Bundesrat werde heute das neue BGS-Gesetz entgegen der Empfehlung des Rechtsausschusses nicht ablehnen. Zwar gebe es in den SPD- regierten Ländern verfassungsrechtliche Bedenken, doch hoffe man auf einen Kompromiß mit der Bundesregierung.

Dagegen meinte der SPD-Innenpolitiker Otto Schily, er gehe davon aus, „daß die Novelle im Bundesrat abgelehnt wird“. Er nannte die Schleierfahndung nicht nur rechtsstaatlich bedenklich, sondern auch unnötig für die praktische Polizeiarbeit. Doch auch der für seinen Kompromiß zum Lauschangriff bekannte Schily setzt auf eine Einigung mit der Bundesregierung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen