: SPD hofft auf Mehrheit
■ Berliner Sozialdemokraten wollen Bundestagswahlkreise gewinnen
Die Berliner SPD will bei der kommenden Bundestagswahl die Mehrheit der Wahlkreise in der Stadt gewinnen. „Die Stimmung für uns ist gut, die Endzeitstimmung der CDU ist erklärlich“, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Rudolf Hartung gestern unter Berufung auf Umfrageergebnisse. Bei der letzten Bundestagswahl 1994 war die Berliner SPD mit 34 Prozent die stärkste Partei vor der CDU geworden, die 31,4 Prozent erzielte. Von den 13 Direktmandaten gingen sechs an die CDU, vier an die PDS und drei an die SPD.
Zentrales Wahlkampfthema werde für die SPD die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein. Hartung ging davon aus, daß die CDU versuchen werde, den Wahlkampf in Berlin stark zu polarisieren. „Wir müssen uns darauf einstellen, daß versucht wird, uns den PDS-Stinkekäse in die Tasche zu stecken und dann zu fragen, warum stinkt ihr so.“ Die CDU stehe in der Öffentlichkeit derzeit schlecht da, meinte Hartung. Dagegen habe die Geschlossenheit der SPD seit einigen Monaten zugenommen, es gebe keinen öffentlichen Streit von Führungspersonen.
Noch vor der Sommerpause soll der Senat die Bezirksreform beschließen, sagte Hartung. Die Koalition sei für eine Legislaturperiode gebildet worden, weil die Mehrheitsverhältnisse es erforderten, so Hartung auf Fragen, ob das Regierungsbündnis dauerhaft halten könne. Über den Spitzenkandidaten für die Abgeordentenhauswahl 1999 entscheide die SPD im Dezember/Januar 1998/1999.
Bei der Bundestagswahl wollen nach Hartungs Kenntnisstand unter anderem folgende Bundestagsabgeordnete erneut kandidieren: Thomas Krüger (Friedrichshain/ Lichtenberg), Wolfgang Thierse (Prenzlauer Berg/Mitte) sowie der SPD-Landesvorsitzende Detlef Dzembritzki (Reinickendorf), der ehemalige SPD-Landes- und -Fraktionschef Ditmar Staffelt (Neukölln) und der Juso-Landesvorsitzende Matthias Linnekugel. Die SPD werde die Landesliste bei einem Parteitag am 28. November aufstellen. dpa
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