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Russische Abwehrraketen in der ArktisBodenschätze sichern

Russland baut seine Militärstützpunkte in der Nordpolarregion aus. Moskau will damit seine Ansprüche auf die dort vermuteten Bodenschätze untermauern.

Demnächst sollen noch Kampfjets des Typs MIG-31 in die Nordmeerregion verlagert werden. Bild: imago/Itar-Tass

MOSKAU dpa | Russland baut seine Militärpräsenz in der Arktis weiter aus. Die Armee habe in der rohstoffreichen Region Abwehrraketensysteme vom Typ Panzir stationiert, teilte Generalmajor Kirill Makarow Moskauer Medien zufolge mit. Es gehe um einen Schutz der „Nordflanke“ des Landes. Geplant sei auch die Verlegung von Kampfjets des Typs MiG-31, sagte Makarow.

Zudem soll auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer ein Frühwarnsystem entstehen.

Auf der Inselgruppe Franz-Josef-Land traf am Montag Baumaterial für eine Marine-Anlage an. Die in Seweromorsk nahe der Grenze zu Norwegen stationierte Nordflotte plane in der Region östlich von Spitzbergen mehrere „Objekte“, sagte Armeesprecher Wadim Serga der Agentur Tass.

Mit der zunehmenden Militärpräsenz in der Arktis will Russland auch seine Ansprüche auf die dort vermuteten Öl- und Gasreserven untermauern. Erst vor einem Jahr hatte der Kreml dort ein großes Militärmanöver abgehalten. Transportflugzeuge vom Typ Il-76 setzten damals auf den Neusibirischen Inseln tonnenweise Militärtechnik ab.

Russland behauptet, dass sein Festlandsockel am Meeresboden so weit in die Arktis reiche, dass Moskau den Nordpol beanspruchen dürfe. Um den Anspruch zu unterstreichen, hatte eine U-Boot-Besatzung 2007 die russische Trikolore aus rostfreiem Titan-Metall in den Meeresboden unter der Eiskappe gerammt.

Die Aufteilung der Arktis, die wegen der schmelzenden Eismassen zunehmend leichter zugänglich wird, ist nicht hinreichend geklärt. Auch die Anrainerstaaten Dänemark, Kanada, Norwegen und die USA melden sich zunehmend zu Wort.

Hintergrund sind auch handfeste wirtschaftliche Interessen: Milliarden Kubikmeter Gas und Millionen Tonnen Erdöl unter dem arktischen Eis bilden das Rohstofflager der Zukunft.

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3 Kommentare

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  • Wie soll ich das jetzt interpretieren? Monate lang melden russische Medien den Ausbau der Militärpräsenz in der Arktisregion und kein Mensch interessiert sich dafür. Heute erscheinen dann wortgleiche Artikel in mehreren Onlinemedien praktisch gleichzeitig, obwohl die Stationierung von ein paar taktischen Luftabwehrsystemen die unspektakulärste Aktion der letzten Monate ist. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt und beschlossen, dass es Zeit ist, die russische Gefahr auch in diesem Teil der Welt zu beschwören.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Heute erscheinen dann wortgleiche Artikel in mehreren Onlinemedien praktisch gleichzeitig"

       

      Das nennt sich Agenturmeldung.

       

      Sie müssen darauf achten, wer als Autor genannt wird. Ich tippe mal, es ist in allen Fällen die DPA. Die haben die Meldung platziert, alle anderen haben sie unverändert übernommen.

      • @Dhimitry:

        "Das nennt sich Agenturmeldung."

         

        Das ist schon klar. Aber es besteht ja keine Pflicht, Agenturmeldungen zu übernehmen. Was mich gewundert hat ist, dass frühere, "spektakulärere" Meldungen weitgehend ignoriert wurden und diese eher langweilige, jetzt durch die meisten Medien geistert.