■ Rüstungsmaterial an Russland verkauft: Bundesanwälte bestätigen Spionagefall
Frankfurt/Main (AP) – Das deutsch-russische Verhältnis wird von einem schweren Fall von Militärspionage belastet. Die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Eva Schübel, bestätigte gestern, dass bei zwei Ende Juli festgenommenen Deutschen Unterlagen über Rüstungsprojekte beschlagnahmt worden seien. Einer der beiden habe bei der Dasa-Tochterfirma Lenkflugkörper-Systeme GmbH Zugang zu sensiblen Daten gehabt.
Schübel dementierte allerdings, wie von Focus berichtet, dass es sich bei dem verratenen Material um Studien zur Raketentechnik des Eurofighters handelte. Stattdessen sollen die beiden Know-how über Waffensysteme von Panzern verkauft haben. Der Beschäftigte der Dasa-Tochter, ein Ingenieur, habe sie besorgt, sein Mittäter, ein Kaufmann, habe das Material mehrmals nach Moskau gebracht. Dem Magazin zufolge soll das Spionageduo durch den Hinweis eines früheren Stasi-Offiziers aufgeflogen sein. Der deutsche Botschafter solle demnächst in Moskau offiziell protestieren.
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