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Rückruf bei Nestlé-TochterMetallteile in der Tiefkühlpizza

Die Firma Wagner ruft neun Millionen TK-Pizzen aus verschiedenen Produktlinien zurück. Zwei Kunden entdeckten im Teig Dinge, die da nicht hineingehören.

TK-Pizza: mit Mozzarella – oder mit Metall? Bild: dpa

NONNWEILER dpa | Der Tiefkühlhersteller Wagner ruft vorsorglich rund neun Millionen Pizzen zurück, weil kleine Metallteile im Pizzateig gefunden wurden. Ein Kunde hatte auf einen etwa zwei Zentimeter großen Edelstahlstift gebissen und sich ein Stück Zahn abgebrochen, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag im saarländischen Nonnweiler sagte.

Das Unternehmen hat daraufhin die Rückrufaktion gestartet. Betroffen seien alle Produkte der Linien „Die Backfrische“ und „Big Pizza“ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum November 2013 sowie Pizzen, die im Ausland unter der Marke Buitoni vertrieben werden.

Bei dem Fremdkörper handelte es sich laut Wagner um ein Bauteil aus einer Mehltransportmaschine. Während der Produktion habe sich das Teil gelöst und sei mit dem Mehl in den Teig gelangt. Noch ein weiterer Kunde habe ein Metallteil entdeckt.

Verbraucherschützer warnen vor Gesundheitsrisiken. „Neben den Zähnen könnten Metallteile auch den Magen-Darm-Trakt oder die Speiseröhre verletzen“, sagte Barbara Schroeter von der saarländischen Verbraucherzentrale. Das Unternehmen müsse jetzt schnell und umfassend erklären, wie die Teile in die Pizza gelangen konnten und was sie jetzt dagegen unternehmen wollen.

Nestlé und die Produktqualität

Laut Wagner ist der Defekt an der Maschine bereits behoben. „Unsere Produktqualität ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir uns schnell entschieden, die Pizzen vorsorglich zurückzurufen“, sagte der Sprecher der Nestlé-Tochter.

Dem Unternehmen zufolge sind die zurückgerufenen Produkte seit Juni dieses Jahres im Handel. Betroffene Kunden bekämen ihr Geld zurück, wenn Sie das ausgeschnittene Mindesthaltbarkeitsdatum per Post an das Unternehmen schickten.

Der Tiefkühlhersteller aus Nonnweiler ist eine hundertprozentige Tochter des schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé. Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen etwa 280 Millionen Tiefkühlpizzen im Jahr.

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4 Kommentare

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  • K
    Käv

    Finde das echt Krass. Da merkt man wie groß "Sicherheit" geschrieben wird und ich ging immer davon aus das die Pizzen durch einen Metalldetektor laufen also frage ich mich wie so etwas passieren konnte.

     

    Aber mal so nebenbei, Freunde von mir haben 50 Pizzen aus der Rückrufaktion geschenkt bekommen und bis jetzt war noch nichts zu finden ^^ Wagner könnte ja ein neues Gewinnspiel daraus machen und so alle Pizzen identifizieren, finde nicht den Diamantring sondern einen Metallsplitter aus unserer wunderschönen Mehlmaschine und gewinne eine kostenlose Behandlung bei dem Arzt Ihrer Wahl*lach* :D

     

    Guten Hunger und Mittag an alle :)

     

    Gruß

  • Q
    quer-ulantin

    Gut dass ich keine Tiefkühlpizzen esse - und schon gar nicht(s) von Nestlé!

  • C
    Christian

    In fast jeder TV-Sendung mit 'Wie funktioniert das?' Konzept wird am Ende einer Tiefkühlproduktionskette stolz vom Betriebsleiter das Endkontrollsystem vorgeführt. Dazu wird oftmals ein vorgefertigtes Testobjekt, dem hergestellten Produkt ähnlich, auf das Laufband gelegt. Das Testobjekt enthält idR ein Stück Metall, welches die auf dem Produktionsband angebrachten Metalldetektoren registrieren, woraufhin das Testobjekt aussortiert wird.

    Ich möchte dem Hersteller hier mal unterstellen, dass auch er solche Metalldetektoren zum Einsatz bringt. Bleibt nun die Frage, warum die Metallspäne nicht erkannt und das fehlerhafte Produkt nicht erkannt wurde. Zu wenig Metall auf der Pizza oder bestand das defekte, rieselnde Bauteil aus unmagnetischem Metall?

  • S
    susa

    Der Artikel ist nicht ganz korrekt. Es handelt sich nicht nur um Pizzen mit dem MHD 11/2013, sondern mit MHD _bis_ 11/2013. Es stehen also deutlich mehr Pizzen unter dem Verdacht, evt. Metallteile zu enthalten. Eine detaillierte Auflistung findet sich unter http://www.wagner-pizza.de/pdf/2012-12-11_Wagner_PM_Factsheet.pdf