Rückkehr in die Bundesliga: Ballack wechselt zu Leverkusen
Wolfburg bot einige Millionen mehr, doch Nationalspieler Michael Ballack geht nun zu Bayer 04 Leverkusen. Man sei sich einig, teilten Verein und Spieler am Freitag mit.
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LEVERKUSEN dpa | Kurz vor der neuen Bundesliga-Saison ist der Wechsel von Michael Ballack vom englischen FC Chelsea zu Bayer 04 Leverkusen perfekt. Spieler und Verein bestätigten am Freitagmittag die Einigung. "Mit meiner Rückkehr zu Bayer 04 schließt sich für mich ein Kreis. Ich hatte hier eine schöne und erfolgreiche Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. Das hat mich in meiner Entscheidung für Bayer bestärkt", erklärte Ballack.
Die Verpflichtung von Ballack bis Juni 2012 soll den viermaligen deutschen Vizemeister dem Traum vom ersten Titel näher bringen und den Europa-League-Teilnehmer wieder zu einer Konstante im internationalen Fußball machen. "Er soll die Internaktionsfigur sein, die uns in der letzten Phase der vergangenen Saison gefehlt hat", sagte ayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Bayer 04 war nur Bundesliga-Fünfter geworden.
Den Vertrag kann der noch im Urlaub weilende Ballack erst in den nächsten Tagen unterzeichnen, da er im Falle eines Viertelfinal-Einzugs der deutschen Elf in Südafrika noch eine Reise zur WM plant. Wegen seiner Syndesmoseband-Verletzung, die er sich im letzten Spiel für den FC Chelsea bei einem Foul von Kevin-Prince Boateng zuzog, könnte Ballack beim Trainingsauftakt der Leverkusener am Montag ohnehin noch nicht dabei sein.
Dennoch herrscht schon Vorfreude auf den prominenten Rückkehrer, der zwischen 1999 und 2002 schon zweimal am Rhein spielte, bevor er zum FC Bayern München weiterzog. "Ich kann nur eins sagen: Wir würden Michael Ballack mit offenen Armen empfangen. Er würde unserer Mannschaft sehr gut tun", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes der Bild-Zeitung. Bei Bayer hatte Ballack seinen großen Durchbruch geschafft und war 2002 erst im Champions-League-Finale gescheitert.
Der Mitkonkurrent im Millionen-Poker um Ballack, der VfL Wolfsburg, hat trotz der finanziell attraktiveren Offerte wohl den Kürzeren gezogen. Der Ex-Meister Wolfsburg hatte dem Mittelfeldstar, der ablösefrei aus Chelsea kommt, wesentlich mehr Geld angeboten: Während die Niedersachsen rund 17 Millionen Euro offeriert haben sollen, lag bei Leverkusen das Limit bei etwa zwölf Millionen Euro. Der zweite Bundesliga-Mitinteressent Hamburger SV hatte schon vorher kapituliert.
Ausländische Clubs wie Tottenham oder den FC Sevilla soll der 98-malige Nationalspieler nicht ernsthaft in Erwägung gezogen haben, da er nach seinem verletzungsbedingten WM-Ausfall die EM 2012 in Polen und der Ukraine als Ziel hat. Dies war auch der Grund, warum er nicht beim englischen Premier-League-Club FC Chelsea geblieben ist, der ihm nur einen Jahresvertrag angeboten hatte.
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