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■ EIGENTUMRückgabe dauert Jahrzehnte

Berlin. Die Rückgabe privaten jüdischen Eigentums in Ostdeutschland, das im Dritten Reich beschlagnahmt worden war, wird sich nach Ansicht des Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, über Jahrzehnte hinziehen. In Zusammenarbeit mit der »Jewish Claims Conference« (Frankfurt), die seit der Wende in der ehemaligen DDR Rückerstattungsansprüche von Nazi-Opfern prüft, suche der Zentralrat in Grundbüchern nach den rechtmäßigen Besitzern. Die Städte erschwerten diese Arbeit, und das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen habe nicht genügend Personal, kritisierte Galinski. Die Situation sei »politisch untragbar«, meinte Galinski, da es »zehn bis zwanzig Jahre« dauere, bis Anträge überhaupt bearbeitet würden. Die Nachkommen der Eigentümer, deren Besitz die Nationalsozialisten »arisierten«, könnten die Rückerstattung gar nicht mehr erleben.

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