piwik no script img

Rote Rosen, stilles Wasser

Schon mal geräucherten Eisbergsalat gegessen? „Teegeräucherten“ gar? Nein? Jetzt ist es möglich, und das am – man kann es wohl nicht anders nennen – schönsten Café-Ort in Bremen. Am Wasser. Unter der Kunsthalle. Genau: Das Kukuk ist wieder da. Seit gestern hat es geöffnet, ganz neu, ganz anders, und doch so schön wie eh' und je. Viel helles Holz, ein bisschen Metall, gestern rote Rosen, viel Licht hinter Milchglas, überhaupt viel Glas, nicht zuletzt eine Automatiktür zur Küche geben dem Ganzen etwas von Wohnzimmer-Raumschiff mit der heutzutage obligatorischen kühlen Ästhetik. Und erst der Teppich!

Dieser Teppich zeigt rote Rosen auf schwarzem Grund. Robert Wilson hat das Motiv kreiert, die Firma Vorwerk das Textil gesponsert. Und das Schönste: Jedes Jahr gibt's einen neuen. Die nächsten fünf Jahre sind schon ausgebucht.

Welch sonnig-synthetische Aussichten für die Gastronomen, Jean Moschouris und Vanessa Staas. Aber die sind sich ihres Konzepts ohnehin sicher. Ihre Köche Roland Leckner und Susanne Fahlbusch kreieren solche Dinge wie Bananen-Curry-Suppe, gratinierte Maisbällchen oder „Zuckerschotenwraps und warmes Zwiebel-Ingwer-Confit“ oder einen halben Hummer mit schwarzen Nudeln für 34 Mark. Den halben Hummer gibt's noch mit was anderem, dann kostet er 39 Mark, und das ist schon das Teuerste, was das Kukuk zu bieten hat. Zum teegeräucherten Salat gibt's übrigens Zucchini im Backteig. Die Küche ist nicht festgelegt, es gibt von allem etwas. Ganz unchristlich gibt man sich: Im Kukuk ist der Fischtag am Mittwoch, damit alle Meeresgeplagten am Freitag auch mal etwas anderes bekommen. Hier zumindest.

Wunderbare Aussichten. Da können die BetreiberInnen nichts für, der Blick ist einer der besten. Und der lässt sich – zumindest mit Leib-und-Magen-Versorgung – jetzt immer von morgens 8.30 Uhr (echt wahr) bis nachts um eins erkunden, genießen, bezahlen. Jeden Tag. sgi

Foto: Julia Baier

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen