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Rocket Internet terminiert BörsengangRaketenstart am 9. Oktober

Nach dem Online-Modehändler Zalando geht auch der Startup-Spezialist Rocket Internet an die Börse. Das Unternehmen wird auf 6,2 Milliarden Euro taxiert.

Berliner Büros von Rocket Internet: Hauptanteilseigner sind die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer, die auch gut 16 Prozent an Zalando halten. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet will bei ihrem anstehenden Börsengang bis zu 1,6 Milliarden Euro einnehmen. Der Start ist für den 9. Oktober geplant, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 35,50 Euro bis 42,50 Euro festgelegt. Damit folgt Rocket dicht auf den Modehändler Zalando, der am 1. Oktober an die Börse geht.

Hauptanteilseigner von Rocket Internet sind die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer, die auch gut 16 Prozent an Zalando halten. Die bestehenden Anteilseigner wollen bei dem Börsengang keine Anteile verkaufen, es sollen nur neue Aktien platziert werden. Die Papiere sollen ab Mittwoch Investoren angeboten werden. Die Einnahmen aus dem Börsengang sollen in die Entwicklung neuer und bestehender Internet-Firmen unter dem Rocket-Dach fließen.

„Wir sind überzeugt, dass Rocket eine einmalige Chance hat, am Wachstum des Internethandels in Schwellenländern teilzuhaben“, erklärte Vorstandschef Oliver Samwer. Der Börsengang sei ein „bedeutender Meilenstein“ für das Unternehmen. Rocket Internet war 2007 gegründet worden und bringt hauptsächlich Internet-Startups auf den Weg. Rocket Internet hat die Startup-Produktion wie am Fließband organisiert. Eine Geschäftsidee wird schnell umgesetzt und in verschiedenen Ländern an den Start gebracht.

Aktuell sind unter dem Rocket-Dach über 50 Firmen in verschiedenen Weltregionen aktiv. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel. Das Gesamtvolumen der Platzierung soll zum Mittelwert der Preisspanne bei 1,477 Milliarden Euro liegen. Das Unternehmen erwartet auf dieser Basis einen Marktwert von rund 6,2 Milliarden Euro. Am oberen Ende der Preisspanne dürften es bis zu 6,7 Milliarden Euro sein.

Entry Standard

Bei Zalando wird mit einem Wert von bis zu 5,6 Milliarden Euro gerechnet. Zum Vergleich: Die Lufthansa als Dax-Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 5,85 Milliarden Euro. Rocket startet im Börsen-Segment Entry Standard, in dem die Transparenz-Anforderungen etwas niedriger sind. So wird Rocket aktuelle Zahlen nur alle sechs Monate statt jedes Quartal vorlegen müssen.

Man wolle innerhalb von 18 bis 24 Monaten in den General oder Prime Standard wechseln, hieß es. Die Samwer-Brüder werden mit dem Börsengang ihre Mehrheit bei Rocket Internet aufgeben. Derzeit halten sie 52,32 Prozent. Mit der Ausgabe der neuen Aktien dürfte der Anteil auf 39,78 Prozent sinken. Nach Ablauf aller Sperrfristen sollen rund 24 Prozent der Aktien an der Börse gehandelt werden.

Mehrere Investoren hätten sich bereits verpflichtet, Rocket-Aktien zum Angebotspreis im Wert von 582,5 Millionen Euro zu erwerben, hieß es. Bei dem Börsengang sollen 32.951.177 neue Aktien von Rocket Internet ausgegeben werden plus 4.941.176 im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption für die begleitenden Banken.

Der Online-Modehändler Zalando hatte Mitte September angekündigt, bei seinem Börsengang bis zu 633 Millionen Euro einnehmen zu wollen. Die Preisspanne für seine Aktien liegt bei 18 bis 22,50 Euro. In der deutschen Internet-Branche wären die Börsengänge von Zalando und dann Rocket Internet – abgesehen von einigen Telekommunikations-Unternehmen – die größten seit den Zeiten der „New Economy“ um die Jahrtausendwende.

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1 Kommentar

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  • Aha - die nächste DotKom-Blase bahnt sich an.

    Viele Firmen setzen auf Online-Handel, nicht nur Alibaba und die 40 Räuber.

    Das heißt:

    stressige Logistik, erschöpfte Leiharbeiter/innen und KundInnen, die vielleicht doch wieder im Laden einkaufen.

    Lebensmittel muss mensch nämlich anfassen oder zumindest anschauen vor dem Kaufen.