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Ringen um Thüringer RegierungGöring-Eckardt empfiehlt Gespräche

Nach der Wahl in Thüringen haben die Grünen Gesprächen mit SPD und Linken zugestimmt. Als mögliche Ministerpräsidentinnen gelten Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Gesine Schwan (SPD).

Wird sie die erste grüne Ministerpräsidentin? Katrin Göring-Eckardt. Bild: dpa

DRESDEN taz | Der Parteirat der Grünen in Thüringen hat am Freitagabend grünes Licht für Sondierungsgespräche mit SPD und Linken gegeben. Sie sollen die inhaltliche Basis für ein rot-rot-grünes Dreierbündnis ausloten. Das erste Gespräch wird am Montag stattfinden. Spitzenkandidatin Astrid Rothe-Beinlich zeigte sich erfreut über die breite Zustimmung in ihrer Partei.

In Thüringen muss sich die SPD zwischen einer Koalition mit der CDU oder mit der Linken entscheiden. Da ein rot-rotes Bündnis nur über eine Stimme Mehrheit im Landtag verfügen würde, wollen beide für diesen Fall die Grünen einbeziehen. Nach wie vor möchten die Grünen nicht als Mehrheitsbeschaffer dienen und sind bemüht, den Preis für eine Mitwirkung hoch zu treiben. In einem Bündnis müsse "eine grüne Handschrift" erkennbar werden, sagte Landessprecherin Rothe-Beinlich.

Mit dem Angebot des linken Spitzenkandidaten Bodo Ramelow, statt seiner eine von allen drei Partnern nominierte Kandidatin zur Ministerpräsidentin zu wählen, ist eine weitere Grüne ins Blickfeld geraten. Ramelow wollte einen Ausweg aus der Weigerung von SPD und Grünen finden, einen Kandidaten der Linken zu wählen. Schon kurz vor einem ersten Dreiergespräch war der Name der aus Thüringen stammenden Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt genannt worden. Damals wie heute dementiert sie diese Gerüchte. Gleiches gilt für die auch ins Spiel gebrachte zweimalige Kandidatin für das Bundespräsidentenamt Gesine Schwan.

Die Konstellation bei den Thüringer Grünen stellt bisher bekannte Standpunkte auf den Kopf. Astrid Rothe-Beinlich befürwortete Rot-Rot-Grün, zeigte sich aber gegenüber SPD und Linken sehr reserviert. Katrin Göring-Eckardt stand schwarz-grünen Gedankenspielen nicht fern, empfahl aber jetzt, "inhaltliche Gespräche mit Linke und SPD zu führen". Mit Spannung darf am Montag auch die Reaktion der SPD auf ein Ultimatum der Linken erwartet werden. Sie forderte, auch die SPD dürfe nicht mehr auf einem Ministerpräsidenten Christoph Matschie beharren.

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8 Kommentare

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  • B
    bluesky

    @ Rüdiger Malthus

     

    ....{wäre Gesine Schwan eine wirklich ausgezeichnete Wahl. Sie ist SPD-Mitglied, wirklich links, aber trotzdem überparteilich und hält auch schonmal eine Rede auf dem Parteitag der Grünen}...

     

    Gesine Schwan ( Mitbegründerin des Seeheimer Kreises 1974 ) s. Wikipedia

  • D
    DasPferd

    @Jas: Den Artikel auch komplett gelesen? Ich zitiere mal eine andere Stelle.

    "Nach wie vor möchten die Grünen nicht als Mehrheitsbeschaffer dienen und sind bemüht, den Preis für eine Mitwirkung hoch zu treiben. In einem Bündnis müsse "eine grüne Handschrift" erkennbar werden, sagte Landessprecherin Rothe-Beinlich."

    Es geht also durchaus um Inhalte. Nur weil man nicht sofort Ja und AMEN schreit, geht es nicht um Inhalte? Ich dache immer, wenn man das tut sei man machtfixiert. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

    Ich würde den Grünen weiterhin empfehlen sich aus der Nummer rauszuhalten. Sie können in einer solchen Koalition nur verlieren. Sollen SPD und Linke das mal schön alleine machen. Bei inhaltlichen Übereinstimmungen kann man ja trotzdem mitstimmen.

  • RM
    Rüdiger Malthus

    Göring-Eckardt ist nicht die passende Person um Rot-Rot-Grün zu führen. Ihr kirchliches Engagement und die Arbeit bei Atlantik-Brücke zeigen deutlich, dass sie nicht zum progressiv-sozialen Teil der Grünen gehört.

     

     

    Rothe-Beinlich ist schon besser, aber soweit ich das einschätzen kann, wäre Gesine Schwan eine wirklich ausgezeichnete Wahl. Sie ist SPD-Mitglied, wirklich links, aber trotzdem überparteilich und hält auch schonmal eine Rede auf dem Parteitag der Grünen... Im Ernst, wen gibt es besseres?

  • J
    Jas

    "Astrid Rothe-Beinlich befürwortete Rot-Rot-Grün, zeigte sich aber gegenüber SPD und Linken sehr reserviert. Katrin Göring-Eckardt stand schwarz-grünen Gedankenspielen nicht fern[...]"

    Dann sollen Sie doch eher Astrid Rothe-Beinlich vorschlagen als Katrin Göring-Eckardt. Was soll das denn sonst. Die Grünen haben sowieso nicht so viel zu melden. Warum muss wieder nur die Linkspartei so zurückhaltend sein, geht es den anderen nicht um Inhalte, sondern um Macht? Meine Hochachtung gilt hier nur dem Herrn Ramelow für seinen Schachzug. Matschie und die Grünen sind viel zu überheblich und Machtgeil.

  • B
    bluesky

    @ Rüdiger Malthus

     

    ....{wäre Gesine Schwan eine wirklich ausgezeichnete Wahl. Sie ist SPD-Mitglied, wirklich links, aber trotzdem überparteilich und hält auch schonmal eine Rede auf dem Parteitag der Grünen}...

     

    Gesine Schwan ( Mitbegründerin des Seeheimer Kreises 1974 ) s. Wikipedia

  • D
    DasPferd

    @Jas: Den Artikel auch komplett gelesen? Ich zitiere mal eine andere Stelle.

    "Nach wie vor möchten die Grünen nicht als Mehrheitsbeschaffer dienen und sind bemüht, den Preis für eine Mitwirkung hoch zu treiben. In einem Bündnis müsse "eine grüne Handschrift" erkennbar werden, sagte Landessprecherin Rothe-Beinlich."

    Es geht also durchaus um Inhalte. Nur weil man nicht sofort Ja und AMEN schreit, geht es nicht um Inhalte? Ich dache immer, wenn man das tut sei man machtfixiert. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

    Ich würde den Grünen weiterhin empfehlen sich aus der Nummer rauszuhalten. Sie können in einer solchen Koalition nur verlieren. Sollen SPD und Linke das mal schön alleine machen. Bei inhaltlichen Übereinstimmungen kann man ja trotzdem mitstimmen.

  • RM
    Rüdiger Malthus

    Göring-Eckardt ist nicht die passende Person um Rot-Rot-Grün zu führen. Ihr kirchliches Engagement und die Arbeit bei Atlantik-Brücke zeigen deutlich, dass sie nicht zum progressiv-sozialen Teil der Grünen gehört.

     

     

    Rothe-Beinlich ist schon besser, aber soweit ich das einschätzen kann, wäre Gesine Schwan eine wirklich ausgezeichnete Wahl. Sie ist SPD-Mitglied, wirklich links, aber trotzdem überparteilich und hält auch schonmal eine Rede auf dem Parteitag der Grünen... Im Ernst, wen gibt es besseres?

  • J
    Jas

    "Astrid Rothe-Beinlich befürwortete Rot-Rot-Grün, zeigte sich aber gegenüber SPD und Linken sehr reserviert. Katrin Göring-Eckardt stand schwarz-grünen Gedankenspielen nicht fern[...]"

    Dann sollen Sie doch eher Astrid Rothe-Beinlich vorschlagen als Katrin Göring-Eckardt. Was soll das denn sonst. Die Grünen haben sowieso nicht so viel zu melden. Warum muss wieder nur die Linkspartei so zurückhaltend sein, geht es den anderen nicht um Inhalte, sondern um Macht? Meine Hochachtung gilt hier nur dem Herrn Ramelow für seinen Schachzug. Matschie und die Grünen sind viel zu überheblich und Machtgeil.