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Ringen um Sparhaushalt

■ Entscheidende Beratungsrunde begann

Bonn (dpa) – Sparpaket und Bundeshaushalt 1994 nehmen Gestalt an. Kurz vor einer vorläufig letzten Koalitionsrunde zu diesem Thema gestern abend zeichnete sich ein Einspar- und Kürzungsvolumen beim Bund zwischen 22 und 24 Milliarden Mark ab, ein Ausgabenanstieg im Bundesetat gegenüber 1993 um gut zwei Prozent auf etwa 470 Milliarden Mark und eine Neuverschuldung 1994 von unter 70 Milliarden Mark nach 67,6 Milliarden 1993. Einschnitte bei den Sozialleistungen wie die dreiprozentige Kürzung bei Arbeitslosengeld und -hilfe stehen auf dem Programm.

Daß die für den Herbst erwarteten heißen Auseinandersetzungen damit erst beginnen, zeigte nicht nur erneute Kritik der SPD sowie des Steuerzahlerbundes und anderer Organisationen, sondern auch ein Gegenkonzept der sächsischen CDU-Landesgruppe im Bundestag. Deren Abgeordnete Joachim Schmidt und Manfred Kolbe forderten verstärkt die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und den Abbau von Steuervorteilen: „Die Löcher im Bundeshaushalt dürfen nicht primär auf Kosten der Rentner und Sozialhilfeempfänger, der Studenten und Arbeitslosen geschlossen werden, die vor allem im Osten oft nur über das Existenzminimum verfügen.“ Sozialleistungen dürften nicht übermäßig gekürzt werden.

Dazu erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU- Landesgruppe im Bundestag, Eduard Oswald: „Anstatt das Geschäft des politischen Gegners zu besorgen, sollten sich auch die sächsischen CDU-Abgeordneten mit konstruktiven Vorschlägen an der notwendigen Diskussion um ein umfassendes Spar- und Konsolidierungsprogramm beteiligen.“

Heute beraten die Fraktionen von CDU/CSU und FDP erstmals über das Sparkonzept.

Morgen sollen weitere Sondersitzungen stattfinden. Haushaltsentwurf 1994 und Spargesetze werden am 13. Juli im Bundeskabinett beraten.

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