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Richard Rother über die Übernahme von Opel durch Peugeot/CITROËNIndustrie-Ikone mit Zukunft

Kennt noch jemand Magna? Das ist die kanadisch-österreichische Zulieferfirma, die im Jahr 2009 den deutschen Autokonzern Opel übernehmen sollte. Nach vielen Monaten Hickhack platzte der Deal: Die Opel-Mutter General Motors (GM) hatte es sich anders überlegt – und Opel behalten. Die Folge war ein jahrelanges Weiterwursteln, das GM jetzt überraschend schnell und geradezu geräuschlos beendete: Opel wird an den französischen Konzern PSA verkauft, zu dem die Marken Peugeot und Citroën gehören. Für Opel muss das nichts Schlechtes bedeuten.

Denn die Alternative wäre: GM würde Opel weiter mehr schlecht als recht mitschleppen, obwohl es sich innerlich schon längst davon getrennt hat. So aber lässt sich Zukunftszuversicht nicht verkaufen: weder Mitarbeitern noch Händlern noch Kunden gegenüber. Wie tief der Wunsch war, Opel loszuwerden, lässt sich daran ablesen: Durch die Übernahme hoher Pensionsverpflichtungen zahlt GM letztlich drauf beim Verkauf.

Jetzt also PSA, ein Konzern, an dem der französische Staat beteiligt ist. Die 19.000 Opelaner in Deutschland, die mal wieder um ihre Jobs fürchten, könnte das ein bisschen beruhigen. Solange in Paris nicht Marine Le Pen regiert, wird Frankreich um ein gutes Verhältnis zu Deutschland, die Basis der europäischen Einigung, bemüht sein. Dazu gehört industriepolitisch auch, dass etwaige Umstrukturierungen in einem europäischen Konzern nicht einseitig zulasten eines Partners gehen.

Und das ist Opel jetzt: Teil eines europäischen Autokonzerns, der nach VW der zweitgrößte des Kontinents ist. Der starken Marke Opel bietet das nicht nur neue Absatzmöglichkeiten in Fernost, die GM bislang verhindert hat, sondern eine ganz andere Perspektive. Wie jeder Autokonzern muss auch PSA/Opel in die E-Mobilität und autonomes Fahren kräftig investieren. Opel, die Industrie-Ikone aus Rüsselsheim, wird dabei sicher nicht leer ausgehen.

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