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Revanche der LinkenAngriff auf Berliner "Nazi-Disco"

Linke Demonstranten greifen in Berlin eine Disko mit Steinen an. Dort sollen Rechte gefeiert haben, die am Sonntag eine 22-Jährigen schwer verletzt haben. Der Disko-Betreiber weist das zurück.

So sieht die Rache der Linken aus: Steinwürfe auf die Disco "Jeton". Bild: ap

BERLIN taz | Nach einer brutalen Auseinandersetzung zwischen der linken Szene und Rechtsextremen am Wochenende eskaliert der Konflikt in Berlin. Am späten Dienstagabend wurde im Stadtteil Friedrichshain die Diskothek Jeton von rund 200 Personen angegriffen. Dabei wurden durch Steinwürfe mehrere Fenster zerstört. Das Jeton gilt in der linken Szene als Treffpunkt junger Rechter.

In unmittelbarer Nähe der Diskothek war es am frühen Sonntagmorgen zu einem brutalem Streit zwischen mehreren Linken und vier Rechten gekommen (taz berichtete). Dabei hatte zunächst einer der Rechtsextremen eine Platzwunde am Kopf erlitten. Ein 22-jähriger Linker, der bereits bewusstlos am Boden gelegen haben soll, wurde dann von einem Neonazi auf eine Bordsteinkante geschleift. Durch Tritte auf den Hinterkopf erlitt er Hirnblutungen, Prellungen und einen Jochbeinbruch. Er lag am Mittwoch noch auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Die vier Neonazis und einer der Linken wurden festgenommen.

Die Stimmung in der linken Szene sei aufgewühlt und geschockt, heißt es aus Antifa-Kreisen. Die Attacke gegen die Diskothek wird offen als Revanche bezeichnet. Im Jeton würden immer wieder junge Rechtsextreme feiern, sagen Teilnehmer der Spontandemonstration. Auch die vier rechten Schläger vom Sonntagmorgen hätten zuvor das Jeton besucht. Der Betreiber der Disco streitet das ab. Sein Laden sei offen für alle, selbst "Türken und Fidschis feiern hier", sagte Geschäftsführer Ronny Berkahn der taz. Mittlerweile habe ihm die Polizei mitgeteilt, dass die vier rechten Schläger nicht Gäste seiner Diskothek waren. Die Polizei hat sich noch nicht dazu geäußert.

Von der nur wenige Minuten dauernden Demonstration am Dienstagabend war die Polizei offenbar überrascht worden. Als mehrere Hundertschaften eintrafen, waren die meisten linken Demonstranten bereits in die Seitenstraße entschwunden. Ob es überhaupt Festnahmen gab, war gestern Nachmittag unklar.

Bereits am Montag war es zu ähnlichen Protesten in Rostock gekommen. Bei einem Protestzug von rund 80 Angehörige der linken Szene waren Mülltonnen angezündet worden, ein Polizeifahrzeug wurde beschädigt. Der in Berlin schwerverletzte 22-Jährige soll aus Mecklenburg-Vorpommern stammen.

Für Samstag mobilisieren linke Gruppen zu einer Demonstration gegen die brutale Attacke auf den 22-Jährigen. Sie soll auch am Jeton vorbeiziehen. Die Polizei hat noch nicht entschieden, ob sie die geplante Demoroute genehmigen wird.

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37 Kommentare

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  • I
    Ich

    @Maria

     

    Ist zwar schon lange her ihr Kommentar, aber ich muss da einfach was zu sagen. Als ich nach FHain gezogen bin, war der Bezirk bis auf die Häuser absolut trostlos. Die einzigen, die irgendwas auf die Beine gestellt haben, waren die Besetzer der Mainzer, Kreutziger und Co. Viele haben dann später "legale" Clubs und Kneipen aufgemacht und damit den Bezirk massiv geprägt. Aber wir haben das teuer bezahlt. Gerade am Anfang um 1990 waren Angriffe von größeren Nazi-Horden relativ normal und viele, die sich dem in den Weg gestellt haben, haben mit ihrem Leben oder ihrer Gesundheit bezahlt. Dass FHain heute der hippe Bezirk ist, in dem man auch betrunken nach Hause gehen kann ohne aufs Maul zu bekommen, ist NICHT der Verdienst von Polizei oder "Normalen", sondern einzig und allein von diesen Leuten. Und auch noch heute sind es diese Leute, die im Zweifelsfall auch helfen. Wenn Sie gegenüber wohnen frage ich mich z.B. schon was ihr Beitrag war, als der junge Mann fast tot gedroschen wurde oder wie oft Sie lieber weggeguckt haben. Tut mir leid, aber auch in Erinnerung an viele tote und verprügelte Freunde ist ihr Kommentar einfach nur...

  • M
    Maria

    Da ich selbst in Friedrichshain wohne, bekomme ich diese Auseinandersetzungen vor meiner eigenen Haustür mit. Wie z.B. auch letzten Dienstag. Aus dem 2. Stock erkennt man nicht, ob diese schwarz gekleideten, Steine werfenden jungen Menschen rechts oder links sind. Und es ist den nicht-extremen Bewohnern auch völlig egal.

    Sie zerstören einen individuellen Bezirk, der 20 Jahre gebraucht hat zu dem zu werden, was er jetzt ist. Vor allem durch die eher links gerichteten Bewohner.

    Anstatt ihren eigenen Kiez zu schützen, machen ein paar ihn wahllos kaputt und haben keinen Respekt vor niemanden. Das ist keine politische Richtung.

    Die Steinwürfe am Dienstag Abend haben nicht nur die Diskothek getroffen, sondern auch Geschäfte auf der gegenüberliegenden Seite. Und die Frankfurter Allee ist insgesamt vierspurig.

    Ich hoffe, die Demo wird abgesagt oder irgendwo in einen brandenburgischen Naturpark verlegt.

  • T
    Thomas.Sankara.in.memoriam

    @ aso: Du widersprichst dir irgendwie selber. Wenn es doch keine Linken und rechten gibt, ist doch dein Begriff "die Linke Szene" sinnlos. Er ist es aber insofern tatsächlich, als das eine viel zu stereotype Kategorie ist, in deinem Fall wahrscheinlich sogar ein Feindbild, auf das du gewisse Vorurteile projezierst bzw. von einem kleinen Teil dieser Gruppe auf alle anderen.

     

    @ navajo joe: ich finde das einerseits bedenklich, aber auch wiederum sehr verständlich und wenn ich es richtig lese ist der Rat auch sehr besonnen gemeint. Hoffentlich wird es nicht nur von mir so verstanden.

  • T
    Thomas

    Und ich kann mich nur dem Lars anschließen.

     

    Da können sich alle satten Jan Wilhelms noch und nöcher gute Laune und ein reines Gewissen einreden.

     

    Sinn- und Qualitätsunterschiede existieren. Gewaltige.

  • A
    aso

    @ Lars:

    In der Tat verschwimmen längst die Grenzen zwischen links und rechts.

    Aus NPD-Kreisen heißt es z.B. man solle keine Islam-Kritik üben, da dieser als Verbündeter zu betrachten sei...gegen den gemeinsamen Feind.

    Merkwürdig nur, daß die Linke Szene sich auch gern mit Muslimen verbrüdert, auf Pali-Demos mitmarschiert, auf denen gegröhlt wird: Juden ab ins Gas, God bless Hitler... auf diesem Ohr aber scheinbar taub ist...

  • LH
    Leon Hartner

    @ Lars:

     

    Woher wissen Sie, dass nicht die Taten der marxistischen Sowjetunion relativiert werden? Die totale Zahl an Toten durch das System war dort wesentlich höher als in Nazideutschland.

     

    Wie man es auch dreht, wendet und miteinander in Bezug setzt: Diese Verbrechen, selbst wenn sie sich gegenseitig relativieren, sprechen jedes einzelnd in einer klaren Sprache jeden denkenden Menschen an und stoßen ihn ab.

     

    Wenn Sie wirklich gegen dergleichen Regime sind, unterstützen Sie am besten eine durch die Bank gewaltlose Innenpolitik mit einem Gewaltmonopol bei unserem noch (?) demokratischen Staat :-)

    (und selbst wenn der Staat nicht gerade Ihren Traumvorstellungen entspricht: Im Angesicht solcher "Chaostaten" erwächst ihm bestimmt mehr Sympathue aus der Bevölkerung als es sonst der Fall wäre)

     

    Außerdem ist es keinesfalls verwerflich 200 Menschen, die eines anderen Gut zerstören als Täter zu bezeichnen. Wenn man an die Sache nicht allzu ideologisch rangeht, müssen die Nazis nicht immer Täter sein und die Autonomen nicht immer (in Bezug auf Schlägereien mit Nazis) Opfer.

  • JV
    Jenseits von Gut und Böse

    Wenn die Politisierung so hinfällig ist – weshalb stellt sich die Antifa nicht deutlich gegen Gewalt aus ihren Reihen und ruft zu gewaltfreiem Protest auf? Mir scheint doch eher der Zweck heiligt hier mal wieder alle Mittel. Und auf Antifa-Plakaten sieht man vermummte mit Brandsätzen. Mir ist egal ob Rechts-radikale-Linke... was beide verbindet ist Gleichschaltung, Desinformation und Hetze. Ladet euch mal das Blättchen der Berliner Antifa runter: ANTIBERLINER – Was dort geschrieben wird ist sehr einfach und einseitig. Kein Wunder dass viele in deren Namen mit so einfachen Mitteln wie Gegengewalt aufmaschieren. Für die Intention einer politischen Kontroverse ziemlich rufschädigend.

  • L
    Lars

    Die Gleichsetzung von "Linken" und "Rechten" ist hingegen typisch Deutsch. Schön rechte Gewalt und den Nationalsozialismus relativieren, so hat's der Deutsche am Liebsten. Zum Kotzen.

  • M
    Mathias

    Ich kann da Jan Wilhelm's Meinung einfach nur zustimmen. Bin mal gespannt was Anfang August in Bad Nenndorf passieren wird...

  • FA
    F. Ascaso

    Zitat des Jeton-Betreibers: selbst "Türken und Fidschis feiern hier."

     

    Offener kann jemand seinen Rassismus gar nicht zeigen. Aber Faschos feiern im Jeton natürlich nicht. Nette Märchenstunde...

  • JW
    Jan Wilhelm

    Die Unterscheidung zwischen "Linken" und "Rechten" ist hinfällig. Es handelt sich in beiden Fällen um sozialfremde Schlägertypen und Krawallmacher, die ihren Spaß am Terror ausleben.

    Eine politische Auseinandersetzung findet hier nicht statt, man grenzt aus und ab und handelt feige aus der Anonymität oder der zahlenmäßigen Überlegenheit. Es wird höchste Zeit, dass sich Vertreter aller politischer Lager, auch der extremen Linken und Rechten entschieden gegen die Politisierung der sinnlosen Gewalt einsetzen.

  • C
    cienfuegos

    Ja, was kann die Disco dafür?

     

    Nein mal im Ernst, theoretisch dürften die Discothekenbetreiber doch niemandem den Eintritt verwehren wg. der politischen Richtung, oder?

    Und ich nehme mal nicht an das dort Personensterotypen ala Glatze-Bomber-Springer anmarschieren...

    Man sollte sich lieber auf die Täter, als auf solche Nebengeschichten fokussieren...

  • NJ
    navajo joe

    Was für dumme Reaktionen! Mensch Leute. So geht das nicht! Dann haben die eine Ausrede dafür, ihre Gewaltakte zu verstärken.

     

    Etwas anderes ist direkte Selbstverteidigung, wofür ich durchaus allen potenziellen 'Opfern' von Naziangriffen rate, Selbstverteidigungs kampftechniken zu üben und außerdem einen Waffenschein zu machen, sich etwas wie eine gute SIG - SAUER Pistole zu kaufen, regelmäßig den Umgang damit zu üben und immer bei sich zu tragen, und nie allein spät oder sehr früh nach Hause oder aus dem Haus zu gehen.

     

    Nicht zuletzt: am Sa. um 18 Uhr ist soweit ich aktuell weiß eine Demonstration am Bersarinplatz in Berlin Friedrichshain und es wäre gut, denke ich, wenn auch viele Leute jenseits des normalen Antifaspektrums da wären!

  • BM
    Benjamin Metz

    Linke Demonstranten? Kann man sich mit einer TAtZe so sehr vertippen? Demonstrant auf der linken Seite bin ich selbst und viele andere und wir demostrieren dabei IMMER Gewaltlos. Dass einige RADIKALE LINKE jetzt das Jeton bestrafen, bescheinigt mal wieder deutlich die politische Missbildung und phänomenale Rückschrittlichkeit einiger "Kollegen". Welcome to Krieg-richs-hain-blöd

  • H
    Hartmut

    Gewalt erzeugt Gegengewalt, erzeugt Gegengewalt, erzeugt Gegengewalt. What for. Als ob die paar Steine irgendetwas ändern. Es ist mehr als dumm, sich auf das Niveau der Faschos hinabzubegeben, die unseren Kiez immer mehr zu ihrem Jagdgebiet machen. Ich versteh die Hilflosigkeit, aber es macht trotzdem keinen Sinn. So findet man auch keine Sympathisanten. Ich werde zum Beispiel nur deshalb nicht an dieser Demo teilnehmen, weil ich keinen Bock auf diese pubertären Prügeleien mit der Polizei habe.

    Was aber auch scheiße ist, ist die Tatsache, dass die Polizei hier nie präsent ist, wenn es knallt. Ich selber habe einmal die Polizei wegen einer Schlägerei von drei Leuten gerufen und sie kamen nach über zwanzig Minuten.Dann aber mit auch mit zwei Wannen.

    Wenn der Senat nicht bald mal reagiert und etwas unternimmt, prophezeie ich, dass die Gegenwalt zunimmt.

  • HB
    Hans Beimler

    @den Verantwortlichen für diesen Artikel:

    Betr. den absatz zur Demo in Rostock:

    Wenn ihr schon Polizeiberichte übernehmt, dann hört Euch doch bitte auch mal woanders um (z.B. Indymedia): auf dieser Demo sind keinesfall nur irgendwelche Müllcontainer angezündet worden. Die Demo hatte den Zweck, den Naziladen "Dickkoepp" anzugreifen. Und eben das sollte die Reaktion auf den brutalen Übergriff in Berlin sein. Kann man alles hier nachlesen: http://de.indymedia.org/2009/07/256101.shtml

  • MN
    mein name

    Demonstrationen bedürfen in Deutschland keiner "Genehmigung"!

    --> Die Bullen müssen nicht über eine eventuelle Genehmigung nachdenken sondern über ein Verbot einer Anmeldungspflichtigen (nicht genehmigungspflichtigen!) Demonstration.

  • E
    Eurabien

    Und die Linken protestieren weiter gegen Deutschland, gegen deutsche Geschichte für Kapitalismus, für Nihilismus und für Rassenvermischung. Für die Etablierung eines zweiten Gottesstaates der Moslems auf deutschem Boden und die komplette Zerreibung der Deutschen zwischen den West- und Ostnationen. Willkommen im Zeitalter des Nihilismus. Halleluja!

  • L
    Lars

    Wer Wind sät wird Sturm ernten

  • M
    Maria

    Da ich selbst in Friedrichshain wohne, bekomme ich diese Auseinandersetzungen vor meiner eigenen Haustür mit. Wie z.B. auch letzten Dienstag. Aus dem 2. Stock erkennt man nicht, ob diese schwarz gekleideten, Steine werfenden jungen Menschen rechts oder links sind. Und es ist den nicht-extremen Bewohnern auch völlig egal.

    Sie zerstören einen individuellen Bezirk, der 20 Jahre gebraucht hat zu dem zu werden, was er jetzt ist. Vor allem durch die eher links gerichteten Bewohner.

    Anstatt ihren eigenen Kiez zu schützen, machen ein paar ihn wahllos kaputt und haben keinen Respekt vor niemanden. Das ist keine politische Richtung.

    Die Steinwürfe am Dienstag Abend haben nicht nur die Diskothek getroffen, sondern auch Geschäfte auf der gegenüberliegenden Seite. Und die Frankfurter Allee ist insgesamt vierspurig.

    Ich hoffe, die Demo wird abgesagt oder irgendwo in einen brandenburgischen Naturpark verlegt.

  • T
    Thomas.Sankara.in.memoriam

    @ aso: Du widersprichst dir irgendwie selber. Wenn es doch keine Linken und rechten gibt, ist doch dein Begriff "die Linke Szene" sinnlos. Er ist es aber insofern tatsächlich, als das eine viel zu stereotype Kategorie ist, in deinem Fall wahrscheinlich sogar ein Feindbild, auf das du gewisse Vorurteile projezierst bzw. von einem kleinen Teil dieser Gruppe auf alle anderen.

     

    @ navajo joe: ich finde das einerseits bedenklich, aber auch wiederum sehr verständlich und wenn ich es richtig lese ist der Rat auch sehr besonnen gemeint. Hoffentlich wird es nicht nur von mir so verstanden.

  • T
    Thomas

    Und ich kann mich nur dem Lars anschließen.

     

    Da können sich alle satten Jan Wilhelms noch und nöcher gute Laune und ein reines Gewissen einreden.

     

    Sinn- und Qualitätsunterschiede existieren. Gewaltige.

  • A
    aso

    @ Lars:

    In der Tat verschwimmen längst die Grenzen zwischen links und rechts.

    Aus NPD-Kreisen heißt es z.B. man solle keine Islam-Kritik üben, da dieser als Verbündeter zu betrachten sei...gegen den gemeinsamen Feind.

    Merkwürdig nur, daß die Linke Szene sich auch gern mit Muslimen verbrüdert, auf Pali-Demos mitmarschiert, auf denen gegröhlt wird: Juden ab ins Gas, God bless Hitler... auf diesem Ohr aber scheinbar taub ist...

  • LH
    Leon Hartner

    @ Lars:

     

    Woher wissen Sie, dass nicht die Taten der marxistischen Sowjetunion relativiert werden? Die totale Zahl an Toten durch das System war dort wesentlich höher als in Nazideutschland.

     

    Wie man es auch dreht, wendet und miteinander in Bezug setzt: Diese Verbrechen, selbst wenn sie sich gegenseitig relativieren, sprechen jedes einzelnd in einer klaren Sprache jeden denkenden Menschen an und stoßen ihn ab.

     

    Wenn Sie wirklich gegen dergleichen Regime sind, unterstützen Sie am besten eine durch die Bank gewaltlose Innenpolitik mit einem Gewaltmonopol bei unserem noch (?) demokratischen Staat :-)

    (und selbst wenn der Staat nicht gerade Ihren Traumvorstellungen entspricht: Im Angesicht solcher "Chaostaten" erwächst ihm bestimmt mehr Sympathue aus der Bevölkerung als es sonst der Fall wäre)

     

    Außerdem ist es keinesfalls verwerflich 200 Menschen, die eines anderen Gut zerstören als Täter zu bezeichnen. Wenn man an die Sache nicht allzu ideologisch rangeht, müssen die Nazis nicht immer Täter sein und die Autonomen nicht immer (in Bezug auf Schlägereien mit Nazis) Opfer.

  • JV
    Jenseits von Gut und Böse

    Wenn die Politisierung so hinfällig ist – weshalb stellt sich die Antifa nicht deutlich gegen Gewalt aus ihren Reihen und ruft zu gewaltfreiem Protest auf? Mir scheint doch eher der Zweck heiligt hier mal wieder alle Mittel. Und auf Antifa-Plakaten sieht man vermummte mit Brandsätzen. Mir ist egal ob Rechts-radikale-Linke... was beide verbindet ist Gleichschaltung, Desinformation und Hetze. Ladet euch mal das Blättchen der Berliner Antifa runter: ANTIBERLINER – Was dort geschrieben wird ist sehr einfach und einseitig. Kein Wunder dass viele in deren Namen mit so einfachen Mitteln wie Gegengewalt aufmaschieren. Für die Intention einer politischen Kontroverse ziemlich rufschädigend.

  • L
    Lars

    Die Gleichsetzung von "Linken" und "Rechten" ist hingegen typisch Deutsch. Schön rechte Gewalt und den Nationalsozialismus relativieren, so hat's der Deutsche am Liebsten. Zum Kotzen.

  • M
    Mathias

    Ich kann da Jan Wilhelm's Meinung einfach nur zustimmen. Bin mal gespannt was Anfang August in Bad Nenndorf passieren wird...

  • FA
    F. Ascaso

    Zitat des Jeton-Betreibers: selbst "Türken und Fidschis feiern hier."

     

    Offener kann jemand seinen Rassismus gar nicht zeigen. Aber Faschos feiern im Jeton natürlich nicht. Nette Märchenstunde...

  • JW
    Jan Wilhelm

    Die Unterscheidung zwischen "Linken" und "Rechten" ist hinfällig. Es handelt sich in beiden Fällen um sozialfremde Schlägertypen und Krawallmacher, die ihren Spaß am Terror ausleben.

    Eine politische Auseinandersetzung findet hier nicht statt, man grenzt aus und ab und handelt feige aus der Anonymität oder der zahlenmäßigen Überlegenheit. Es wird höchste Zeit, dass sich Vertreter aller politischer Lager, auch der extremen Linken und Rechten entschieden gegen die Politisierung der sinnlosen Gewalt einsetzen.

  • C
    cienfuegos

    Ja, was kann die Disco dafür?

     

    Nein mal im Ernst, theoretisch dürften die Discothekenbetreiber doch niemandem den Eintritt verwehren wg. der politischen Richtung, oder?

    Und ich nehme mal nicht an das dort Personensterotypen ala Glatze-Bomber-Springer anmarschieren...

    Man sollte sich lieber auf die Täter, als auf solche Nebengeschichten fokussieren...

  • NJ
    navajo joe

    Was für dumme Reaktionen! Mensch Leute. So geht das nicht! Dann haben die eine Ausrede dafür, ihre Gewaltakte zu verstärken.

     

    Etwas anderes ist direkte Selbstverteidigung, wofür ich durchaus allen potenziellen 'Opfern' von Naziangriffen rate, Selbstverteidigungs kampftechniken zu üben und außerdem einen Waffenschein zu machen, sich etwas wie eine gute SIG - SAUER Pistole zu kaufen, regelmäßig den Umgang damit zu üben und immer bei sich zu tragen, und nie allein spät oder sehr früh nach Hause oder aus dem Haus zu gehen.

     

    Nicht zuletzt: am Sa. um 18 Uhr ist soweit ich aktuell weiß eine Demonstration am Bersarinplatz in Berlin Friedrichshain und es wäre gut, denke ich, wenn auch viele Leute jenseits des normalen Antifaspektrums da wären!

  • BM
    Benjamin Metz

    Linke Demonstranten? Kann man sich mit einer TAtZe so sehr vertippen? Demonstrant auf der linken Seite bin ich selbst und viele andere und wir demostrieren dabei IMMER Gewaltlos. Dass einige RADIKALE LINKE jetzt das Jeton bestrafen, bescheinigt mal wieder deutlich die politische Missbildung und phänomenale Rückschrittlichkeit einiger "Kollegen". Welcome to Krieg-richs-hain-blöd

  • H
    Hartmut

    Gewalt erzeugt Gegengewalt, erzeugt Gegengewalt, erzeugt Gegengewalt. What for. Als ob die paar Steine irgendetwas ändern. Es ist mehr als dumm, sich auf das Niveau der Faschos hinabzubegeben, die unseren Kiez immer mehr zu ihrem Jagdgebiet machen. Ich versteh die Hilflosigkeit, aber es macht trotzdem keinen Sinn. So findet man auch keine Sympathisanten. Ich werde zum Beispiel nur deshalb nicht an dieser Demo teilnehmen, weil ich keinen Bock auf diese pubertären Prügeleien mit der Polizei habe.

    Was aber auch scheiße ist, ist die Tatsache, dass die Polizei hier nie präsent ist, wenn es knallt. Ich selber habe einmal die Polizei wegen einer Schlägerei von drei Leuten gerufen und sie kamen nach über zwanzig Minuten.Dann aber mit auch mit zwei Wannen.

    Wenn der Senat nicht bald mal reagiert und etwas unternimmt, prophezeie ich, dass die Gegenwalt zunimmt.

  • HB
    Hans Beimler

    @den Verantwortlichen für diesen Artikel:

    Betr. den absatz zur Demo in Rostock:

    Wenn ihr schon Polizeiberichte übernehmt, dann hört Euch doch bitte auch mal woanders um (z.B. Indymedia): auf dieser Demo sind keinesfall nur irgendwelche Müllcontainer angezündet worden. Die Demo hatte den Zweck, den Naziladen "Dickkoepp" anzugreifen. Und eben das sollte die Reaktion auf den brutalen Übergriff in Berlin sein. Kann man alles hier nachlesen: http://de.indymedia.org/2009/07/256101.shtml

  • MN
    mein name

    Demonstrationen bedürfen in Deutschland keiner "Genehmigung"!

    --> Die Bullen müssen nicht über eine eventuelle Genehmigung nachdenken sondern über ein Verbot einer Anmeldungspflichtigen (nicht genehmigungspflichtigen!) Demonstration.

  • E
    Eurabien

    Und die Linken protestieren weiter gegen Deutschland, gegen deutsche Geschichte für Kapitalismus, für Nihilismus und für Rassenvermischung. Für die Etablierung eines zweiten Gottesstaates der Moslems auf deutschem Boden und die komplette Zerreibung der Deutschen zwischen den West- und Ostnationen. Willkommen im Zeitalter des Nihilismus. Halleluja!

  • L
    Lars

    Wer Wind sät wird Sturm ernten