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Rettungsversuch der DrogerieketteSchlecker soll Schlecker retten

Schlecker treibt die Planinsolvenz voran. Die Gewerkschaften verlangen eine schnelle Lösung. Sie fordern, dass Anton Schlecker mit seinem Privatvermögen einsteht.

Ist die Planinsolvenz erfolgreich, sind bei Schlecker doch noch nicht so bald die Lichter aus. Bild: dpa

BERLIN taz | Anton Schlecker versucht seine bankrotte Drogeriekette über eine sogenannte Planinsolvenz zu retten. Der seit Montag beauftragte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat erste Gespräche mit Lieferanten begonnen, bei denen Schlecker in der Schuld steht. Einige Fachleute bezweifeln den Erfolg der Planinsolvenz, auch weil ein wichtiger Gläubiger nicht mitzuziehen scheint. Die Gewerkschaft Ver.di verlangt zugunsten der 30.000 Angestellten, dass Inhaber Anton Schlecker das Unternehmen mit seinem Privatvermögen saniert.

Nachdem Schlecker am Freitag seine Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben hatte, wurde Anfang der Woche die Planinsolvenz offiziell beantragt. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Insolvenz, bei der Unternehmen oft zerschlagen oder einfach nur noch abgewickelt werden, geht es bei einer Planinsolvenz um den Erhalt. Management und Familie können bei der Planinsolvenz im Amt bleiben, der bestellte Insolvenzverwalter tritt nur beratend auf. Unternehmensteile sollen erhalten werden, um Filialen und Arbeitsplätze zu sichern.

Über den zusammen mit dem Insolvenzantrag beim Amtsgericht eingereichten Plan entscheiden dann die Gläubiger gemeinsam. Insolvenzverwalter Geiwitz muss jetzt erste Bestandaufnahmen machen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die "uneingeschränkte Betriebsfortführung sichergestellt werden kann".

Einer der Gläubiger, der Schweizer Einkaufsverbund Markant, zeigt sich nach Informationen der Financial Times Deutschland bereits skeptisch, ob diese Planinsolvenz erfolgreich sein wird. "Die Überlebenschance steht bei 50 Prozent", glaubt auch der frühere Schlecker-Berater Thomas Roeb gegenüber der taz. Schlecker habe auf die Marktveränderungen und auf die Konkurrenz viel zu spät reagiert. Im Unterschied zu den Wettbewerbern habe Schlecker zu lange an kleinflächigen Läden festgehalten. Außerdem habe man in Sortiment und Service zu wenig investiert. Und: Anton Schlecker sei "viel zu stur" gewesen.

Ver.di hingegen drängt darauf, dass die Tarifverträge eingehalten werden, und begrüßt die geplante Insolvenz. "Wir wollen, dass Anton Schlecker sein Privatvermögen zur Sanierung einsetzt", sage Ver.di-Sprecherin Christiane Scheller. Sein Vermögen beläuft sich nach Schätzungen auf rund 3 Milliarden Euro.

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3 Kommentare

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  • AS
    Andreas Suttor

    @jenny

    Grundsätzlich ist die Strategie von Anton Schlecker genauso, wie skizziert. Problem aber ist: Die Dachgesellschaft des Konzerns ist keine Gesellschaft, sondern dort fungiert Familie Schlecker als e.K. . Das bedeutet: wenn alle Teile in Insolvenz gehen, haftet die Familie automatisch mit dem Privatvermögen.

  • J
    jenny

    Bitte 1 + 1 zusammenzählen.

     

    Merkwürdig, dass A. Sch. nur 3 seiner Unternehmensteile in die Insolvenz gehen lässt:

     

    - die A.S. Miniläden in Deutschland,

    - die A.S. XXL-Läden in Deutschland,

    - die Schlecker-Homeshopping. GmbH !

     

    Alles andere bleibt aussen vor wie

     

    profitable Auslandsgesellschaften mit 3000 Filialen,

     

    die profitable Apotheke Vitalsana u.

     

    "Ihr Platz" die Luxusdrogeriemarke von Schlecker

    mit ca. 600 Läden.

     

    Es ist bis dato nicht geklärt inwieweit Schlecker überhaupt haften muss; wenn die Risiken alle schon in

    GmbH,s ausgegründet wurden u. nur die Profite vom

    Einzelkaufmann Schlecker abgeschöpft wurden, dann

    braucht Schlecker auch nur bis zur Höhe des GmbH

    Stammkapitals jeweils haften u. dass dürften nur wenige 100000 Eu. sein.

     

    Was aber sein Reich jetzt massiv unter Druck setzt ist der beginnende Lieferboykott der Lieferanten;

    mit Recht wollen die sich nicht "verar...en" lassen

    vom "Konditionendrücker" Schlecker, der nur durch

    Auspressung von Mitarbeiter/-innen u. Lieferanten

    zum Milliardär werden konnte ! ( 1,6 - 2,5 Mia. Eu.)

    Die Lieferanten wissen besser als Verdi wie man

    aus Schlecker das Sanierungsgeld herausholt u. wären

    dumm auch nur auf 1 Euro zu verzichten ( Schlecker

    hat ca. 250 Mio. Eu. Lieferantenwarenschulden, hinzu

    kommen ca. 200 Mio. Kosten für die modernisierung der

    A.S. Filialen.

    Ohne Warenbelieferung müssen die Läden binnen Wochen-

    frist schließen; Schlecker ist schon jetzt zum Ge-

    spött der Leute geworden, der Name ist verbrannt!

    Unter Umständen werden 2-3000 Filialen als "Ihr

    Platz" weitergeführt, sowie die lukrativen Auslands-

    töchter, ob u. wieviel davon noch der Familie Schlecker gehören wird hängt auch von deren finanzieller Kooperation in der Insolvenz ab!

    Quelle-Karstadt sind warnende Beispiele, bei denen

    die Altanteileigner alles verloren haben, weil auch

    zu zögerlich u. ohne frisches Ka

  • S
    Stefan

    "Wir wollen, dass Anton Schlecker sein Privatvermögen zur Sanierung einsetzt", sage Ver.di-Sprecherin Christiane Scheller.

     

    Erfüllt dies schon des Straftatbestand der Nötigung? Ist denn schon Weihnachten?

     

    Es sollte doch genügen, wenn Christian Wulff von Filiale zu Filiale reist und Autogramme gibt. Das macht er sicher gern, und der Anton zeigt sich auch gern mit Prominenten. Sicher kommt er auch mit Einkaufsgutscheinen rüber - und allen ist geholfen.