Rettungskampagne für Jugendprojekt: Mehr Mellowpark
Auf dem Jugendforum stellen die Betreiber des Projekts ihr Konzept für das Ausweichgelände vor.
Das Berliner Jugendforum findet an diesem Samstag zum achten Mal im Abgeordnetenhaus statt. Von 9.30 Uhr bis in den Abend diskutieren Jugendliche mit Abgeordneten über acht Themen, die sie interessieren; stellen Berliner Projekte vor und beteiligen sich an einem kulturellen Rahmenprogramm. Außerdem wird der Medienpreis Media Max verliehen, ein Breakdance-Battle findet statt und am Abend treten die Too Funk Sistaz (Hiphop) und das Berlin Boom Orchestra (Ska) auf. Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit mehr als 1.000 Besuchern.
Veranstaltet wird das Jugendforum vom Berliner WannseeForum und dem "Werkstatt neue Technologien und Kultur e. V.". Schirmherr ist der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD). Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin unterstützen das Projekt. Beteiligt sind unter anderem der Landesjugendring, die Junge Presse Berlin sowie die Servicestelle Jugendbeteiligung.
Die Kampagne zur Rettung des Köpenicker Jugendprojekts Mellowpark nimmt neue Fahrt auf. Für die Nutzung des anvisierten Ausweichgrundstück an der Wuhlheide arbeite man an einem umfassenden Konzept, berichtet Karl-Heinz Kloppisch, Sprecher der Interessengemeinschaft "Hände weg vom Mellowpark". Unterstützung kommt von allen Fraktionen des Bezirksparlaments Treptow-Köpenick.
Von seinem gegenwärtigen Zuhause an der Friedrichshagener Straße soll das Projekt mit Skatepark, Fußball- und Basketballfeld sowie Abenteuerspielplatz bis zum 31. Dezember verschwunden sein. Den Betreibern wurde gekündigt, da auf einer angrenzenden Fläche Eigentumswohnungen entstehen sollen. "Nach langen und kontroversen Diskussionen", so der Bezirksverordnete Wolfgang Knack (CDU), habe man sich in der vergangenen Woche einstimmig für den Mellowpark-Umzug ins Paul-Zobel-Stadion geeinigt.
Ob das klappt, ist jedoch mehr als fraglich. Denn der Liegenschaftsfonds des Landes Berlin hat bereits einen anderen Investor für dieses Areal gefunden. Fonds-Sprecherin Irina Dähne bestätigt: "Wir haben den Verkauf im Oktober beurkundet." Allerdings kann das Abgeordnetenhaus noch seine nötige Zustimmung verweigern.
Direkt am Ort der Entscheidung wollen deshalb Verantwortliche und Nutzer des Mellowparks vorstellen, was sie an der Wuhlheide vorhaben - beim 8. Berliner Jugendforum am Samstag. "Die klare Botschaft der Bezirksvertreter gibt uns zusätzliche Motivation, unser Konzept für den neuen Mellowpark bis zur Präsentation fertig zu stellen", sagt Thorsten Hohlfeld, Mitglied des Vorstands des Projektträgers all eins e. V. Eines der beim Jugendforum zur Diskussion stehenden Themen lautet: "Ausverkauf und Umgestaltung des öffentlichen Raums, kaum Freiräume für Jugendliche. Wem gehört Berlin?" Mehr Aktualitätsbezug können sich die Mellowpark-Verantwortlichen kaum wünschen. Sebastian Puschner
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