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Respekt vor Kunst

■ RathausbesetzerInnen betonen friedliche Absichten Grüne fordern, auf Strafanzeigen zu verzichten

Der innenpolitische Sprecher der Grünen Martin Thomas hat den Senat aufgefordert, auf Anzeigen gegen die Teilnehmer an der Besetzungsaktion des Bremer Rathauses am letzten Samstag zu verzichten. Statt durch Strafanzeigen zur weiteren Eskalation der Auseiandersetzung um die geforderte Zusammenlegung der hungerstreikenden Gefangenen beizutragen, solle der Senat auf andere SPD-regierte Länder einwirken, mehr Kompromißbereitschaft gegenüber den hungerstreikenden Gefangenen zu zeigen. Die CDU dagegen hatte in einer Presseerklärung „alle denkbaren Schritte“ gegen die BesetzerInnen gefordert und von einer verabredeten „Kungelei zwischen Senat und Linkschaoten“ gesprochen.

Nicht angezeigt werden wollen auch die BesetzerInnen selbst. Sie

machten gestern die Polizei für die „gewaltsame Räumung“ der „friedlich gedachten“ Besetzung verantwortlich. Mit Schlagstöcken und Tritten seien mehrere BesetzerInnen zu Boden geworfen worden. Im Gegensatz zum rüden Vorgehen der Polizei sei den BesetzerInnen die kunsthistorische Bedeutung des Rathauses auch durchaus bewußt gewesen: Das Rathaus, „das wir kunsthistorisch schätzen“, sollte in keiner Weise beschädigt werden, heißt es einer Erklärung der BesetzerInnen.

Enttäuscht zeigten sich die BesetzerInnen von Bremens Innensenator Peter Sakuth. Sakuth habe sich aus der politischen Verantwortung gestohlen und habe sie auf die Polizei abgewälzt. Kommentar der BesetzerInnen: „Das entspricht der Bremer Linie - erst der Knüppel, dann der Dialog.“

kvr

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