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ReproduktionDas große Wellenreiten

Ein Radiosender in Hessen ruft seine Hörerschaft auf, in einer Nacht 1.000 Babys zu zeugen. Sonst gehts gut?

Hessischer Babbelsender ruft zur Massenkopulation auf: Ob aus Spaß Ernst wird? Bild: taz

Von einigen, ganz wenigen Ausnahmen wie etwa HR 2 Kultur oder HR Info abgesehen, zählen in Hessen empfangbare Radiosender ohnehin schon lange zu den sieben Landplagen. Man wird permanent angeschrien, zu blödsinnigen Gewinn- oder Mitmachspielen aufgefordert und mit garantiert nicht repräsentativen Meinungsumfragen und schrillsten Werbebotschaften konfrontiert. Dazu läuft die immer gleiche Musik von den Endlosbändern. Radio - die perfekt funktionierende akustische Volksverdummung.

Dass das alles noch ausbaufähig ist, stellt jetzt Hitradio FFH unter Beweis. "Kommen Sie am 23. August, aber bleiben Sie zu Hause!", lautet das Motto des Privatradios für einen "Weltrekordversuch". Kommen sollen die Männer - und zwar in ihren Frauen. FFH ruft seine Hörerinnen und Hörer heute zur Massenkopulation auf.

1.000 Babys sollen in dieser "Nacht der Nächte" gezeugt werden, "Babys für Hessen". Schon 700 "Verliebte" hätten sich gemeldet und ihre Bereitschaft erklärt, bei eingeschaltetem Radio alle Erfolg versprechenden Stellungen auszuprobieren, um dem Sender, dem Hessenland und letztendlich vielleicht sogar auch noch sich selbst ein Kind zu schenken. FFH hat auch schon ausgerechnet, dass die Radiokinder dann zwischen dem 15. und 30. Mai 2008 zur ganz offenbar längst irre gewordenen Welt kommen werden.

Damit es auch richtig flutscht, referierte die Modedesignerin Simone Plitzko schon einmal vorab über die richtige "Anmachkleidung". "Männlich, sexy und cool" seien etwa Feinrippunterhosen; Anzüge eher nicht. Frauen dagegen würden mit dem "kleinen Schwarzen" auf Nummer sicher gehen. Megabüstenhalter darunter seien aber "echte Abtörner", vor allem dann, wenn die Pats rausfielen: "Da denkt sich der arme Mann doch, was hab ich denn da im Bett?" Feng-Shui-Beraterin Annette Pascone verriet auf FFH auch, wie das "perfekte Liebesnest" aussehen sollte, "damit es in der Kiste rappelt". Das Bett müsse in Himmelsrichtung Westen aufgestellt werden. Das signalisiere: "Ja, ich möchte Kinder!"

Mitvögeln wollen auch Stefanie und Boris aus Wildeck, weil sie gerne "ein Sommerkind" bekommen möchten - im Mai. Monika und Thorsten aus NRW ficken dagegen aus Überzeugung für Radio FFH: "Wir haben uns übers Radio kennen gelernt. Warum dann nicht auch den Nachwuchs übers Radio kriegen?" Jetzt schnell noch anrufen: (0 69) 1 97 25.

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1 Kommentar

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  • TN
    Tut nicht zur Sache

    Ich weiss garnicht warum sich die TAZ mit ihren z.T. sehr ordinären Ausdrücken so aufspielt? Schaut Euch doch mal Eure Seite hier an und macht es besser!!!