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Reparationszahlungen von DeutschlandAthen will Milliarden zurück

Laut einem Geheimbericht hat Griechenland Ansprüche auf riesige Weltkriegs-Reparationszahlungen von Deutschland. Berlin betrachtet alles als abgegolten.

Gedenken am Mahnmahl im griechischen Kalvrita. An dieser Stelle erschoss 1943 die deutsche Wehrmacht 1.310 Menschen. Bild: dpa

ATHEN taz | Nach einem „streng geheimen“ Regierungsbericht hat das schuldengeplagte Griechenland einen Anspruch auf milliardenschwere Reparationszahlungen von Deutschland. Das berichtet die Athener Zeitung To Vima. Auf 80 Seiten soll eine Expertengruppe zahlreiche Beweise und eine juristische Argumentation für Reparationsansprüche gegen Deutschland geliefert haben.

Zahlen nennt der Bericht nicht. Aber in griechischen Zeitungen und Expertenkreisen kursieren Schätzungen von „über 100 Milliarden Euro“, die Deutschland dem Land angeblich schuldet. Die rechtspopulistische Partei Laos kam vor einigen Jahren auf die Summe von 150 Milliarden, andere Gruppen summieren die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Infrastruktur und erzwungene Kredite zwischen 1942 und 1944 auf insgesamt 162 Milliarden Euro.

Bereits im vergangenen September hatte der stellvertretende Finanzminister Christos Staikouras eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, die griechischen Staatsarchive nach Beweismaterial für Gräueltaten, Zerstörungen und mögliche Reparationsforderungen gegen Deutschland zu durchsuchen.

Panagiotis Karakousis, Vorsitzender der Expertengruppe, äußerte sich gegenüber der Zeitung nicht zur Sache, sondern nur zum Verfahren. Man habe über 190.000 Seiten Material erstmals sortiert und archiviert, nur die Digitalisierung der Beweisdaten stehe noch aus. Selbst diese lakonische Äußerung sei nur „mit besonderer Genehmigung“ des Finanzministers erfolgt, berichtet To Vima.

Verjährt und unberechtigt

Nach einem bilateralen Wiedergutmachungsabkommen am 18. März 1960 hätte Deutschland an die damalige griechische Regierung 115 Millionen DM als Entschädigung für „griechische Opfer des Nazi-Terrors“ überwiesen. Aus deutscher Sicht gilt dies als Beweis dafür, dass Reparationsfragen bereits abschließend geregelt würden. Zudem beruft sich Deutschland (mit Erfolg) auf den Grundsatz der Staatenimmunität – so etwa 2011 nach einer Klage vor dem Internationalen Gerichtshof im Den Haag wegen Reparationsforderungen italienischer und griechischer Staatsangehöriger im Zusammenhang mit NS-Verbrechen. Im Übrigen heißt es in Berlin, Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg seien verjährt oder inzwischen ohne Berechtigung.

Dieses Argument sorgt in Athen für Empörung. Aus griechischer Sicht sieht die Rechtslage nämlich so aus, dass im Londoner Schuldenabkommen von 1953 alle Zahlungsverpflichtungen Deutschlands aus dem Zweiten Weltkrieg nicht erlassen, sondern lediglich auf die Zeit „nach Abschluss eines Friedensvertrags“ vertagt würden. Da Deutschland 1990 seine Souveränität wiederhergestellt hatte, liege nunmehr ein Friedensvertrag, die Forderungen seien noch aktuell. Salopp formuliert: Wer seinem Gläubiger sagt, er soll in siebzig Jahren wiederkommen, der darf sich auch nicht wundern, wenn dieser sich tatsächlich meldet.

Doch die Forderung nach Reparationen ist in Griechenland umstritten. Selbst To Vima hat Zweifel, dass Griechenland mit dieser Argumentation durchkommt: „Es handelt sich um eine politische Frage, die die Beziehungen Griechenlands zu Deutschland, aber auch zu anderen Ländern beeinflussen könnte“ gibt das Blatt zu bedenken.

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31 Kommentare

 / 
  • HB
    Hartmut Barth-Engelbart

    Deutsche Fallschirmjäger scheitern über Kreta

    Rettungsschirme schaffens 70 Jahre späta !

    Deutsche Kriegsgewinnler sollen Reparationen an Griechenland zahlen !!! http://www.barth-engelbart.de/?p=5008

     

    Manolis Glezos, der griechische Nationalheld, der die Hakenkreuzfahmne von der Akropolis holte, hat ein neues Buch geschrieben über die Reparationsschulden Deutschlands. (So viel ich weiß, ist es bisher nicht auf Deutsch erschienen.)

    In Übereinstimmung mit Manolis Glezos bin ich auf eine Summe zwischen 70 – und 120-Milliarden € gekommen bei einer Minimal-Verzinsung von 3%. Im Gespräch mit dem spartanischen Rechtsanwalt Polikronakos, dem griechischen Völkerrechts-Spezialisten und Mitglied der griechischen “Reparations-Kommission”, die das Aktuelle Gutachten über die Reparationsforderungen für die griechische Regierung erstellt hat, hat er mir gegenüber die Zahlen insoweit bestätigt, dass er zusammen mit seinen Kollegen lediglich die Frage der Verzinsung noch völkerrechtlich klären müsse. Manolis Glezos hat dieses Gutachten und die Ausführungen von Polikronakos in seinem Buch ausführlich zitiert. Ich hoffe, dass sich sehr schnell ein deutscher Verlag findet, der dieses Buch in Deutschland verbreitet.

     

    Während im ZentralenDummFunk (ZDF) und dem Allgemeinen RegierungsnachrichtenDienst (ARD) und auch auf sonstigen Nuhr-Comedy und NachTretter-Spaß-Bühnen weiter gegen die GRIECHEN gehetzt und gewitzelt wird, schreibt außer Raussendorf in der jW kaum jemand über die gigantischen Ausmaße der Zerstörung Griechenlands durch die faschistschen italienisch-deutschen Erstbesatzer und danach durch die nachfolgenden amerikanisch-britischen “Befreier”, die sich in weiten Teilen Griechenlands im gemeinsamen Interesse an der Niederhaltung der ELAS und ELAM fast die Klinken in die Hand gaben. Die Rettung ganzer Dörfer und Kleinstädte in den von der deutschen Besatzung befreiten Gebieten vor dem britisch-amerikanischen Besatzungs- und kollaborierndem griechisch-royalistisch-faschistischen Terror wurde dann auch als Verschleppungsaktion, Geiselnahme usw.. und als schwere Menschenrechtsverletzung propagandistisch umgeschrieben und in Millionen-Auflage unters EUSA-Volk gebracht als Melodrama “Eleni”…. Dass ganze Regionen nur im russischen, bulgarischen, rumänischen Exil überleben konnten, kann man sich heute wieder vorstellen, wenn es um das Überleben der Bevölkerung der aramäischen, drusischen, alevitischen kurdischen Provinzen Syriens geht. Die unheilvolle Kooperation “westlicher Befreier” und der wahabitisch-salafitischen Mörderbanden gleicht der Kooperation der faschistisch-royalistischen Kampfverbände mit den amerikanisch-britischen “Befreiern” in Griechenland.

    Mit Erfolg haben die Westallierten als Nacharbeit zur deutsch/italienischen Verwüstung Griechenlands es hinbekommen, dass sich in Griechenland lediglich eine Kompradoren-Bourgeoisie entwickeln konnte vom Schlage der Onassis, eine Klasse, die lediglich das Land aussaugt und so gut wie nichts investiert in die Infrastruktur. . Da hat das Osmanische Reich vor den Befreiung Griechenlands mehr und bessere Infrastuktur geschaffen als diese kapitalen Laffen. Z.B. die Wasserversorgung, die Bewässerungssysteme, die Mühlen … Schon 1821 haben die Mächte der “Heiligen Allianz” dafür gesorgt, dass aus der Befreiung Griechenlands aus dem osmanischehn Joch hin zu einer sozialen Republik nichts wurde: sie schickten eine von den europäischen Supermächten abgesegnete bajuwarische Troika unter der Leitung des bayrischen Finanzministers Assmannsperg und den abgehalferten Wittelsbacher Sprößling Otto, um ihre koloniale Ordnung den Griechen aufzuzwingen … und sie schickten 1834 die “StrafBayern”, bayrisches Militär zur Niederhaltung der republikanischen Kräfte.

    Jedes Mal, wenn sich die Griechen aus der Unterdrückung und der kolonialen Bevormundung zu befreien “drohten”, wurden diese Versuche im Blut erstickt durch Besatzungstruppen und durch gekaufte Quisslinge wie die faschistischen Putsch-Obristen Patakos und Papadopoulos.

    Seit einiger Zeit schon vor dem Fast-Wahlsieg der Syriza , seit den Massendemonstrationen der letzten Jahre und der zahlreichen Generalstreiks, versuchen Geheimdienste die Lage in Griechnland frühzeitig militant/militärisch zuzuspitzen und lancieren Insider-Nachrichten aus dem Pentagon, die davor warnen, dass -wenn die griechischen Regierungen die Lage nicht in den Griff bekämen, ein Militärputsch drohe… diese Meldungen aus dem Pentagon – rechtzeitig nach dem Einsatz der “Brennenden Zellen” in Athen – klingen genauso, wie die Warnungen aus dem gleichen Hause vor möglichen Giftgas-Einsätzen der Syrischen Regierung gegen das eigene Volk… .. WEITERLESEN geht hier:http://www.barth-engelbart.de/?p=5008

  • EH
    Euere Hochheit

    ...und endlich mal eine positive Nachricht aus Griechenland

  • K
    Klaus

    Ich wohne und arbeite seit 2 Jahren in Griechenland. Es ist jetzt im hiesigen TV eine Umfrage veroeffentlicht worden: 90 Prozent der Griechen sind gegen Deutschland und die Deutschen!!!!!

    Fazit: Ich werde meinen Koffer packen und Griechenland verlassen! Und deutsche Steuergelder sollten lieber fuer Sozial- und Bildungsausgaben im eigenen Land verwendet werden. Der Euro ist und bleibt eine Traumvorstellung vom "schoenen Europa".

  • IN
    Ihr NameAngelos-Filip Mitsis

    Man muss hier ganz klar differenzieren zwieschen Kriegreparationszahlungen und dem sogenannten "Zwangsdarlehen",dass Griechenland der Besatzungsmacht Deutschland "gewähren" musste.

    In den Parisern Verträgen wurde dies gesondert behandelt.

    Es geht um folgendes:Während des 2.Weltkrieges hat Deutschland Griechenland besetzt.

    Neben der unglaublichen Greultaten,die die Deutschen der griechieschen Befölkerung angetan haben,haben sie zusätzlich die Wirtschaft des Landes ruiniert.

    Sie haben die Banken geplundert,Goldreserven geklaut,

    jeden Cent ,den Die Griechen gesparrt haben weggenommen.

    Zusätzlich haben sie falsche DM Geldscheine in den Umlauf gebracht.

    Dieser Schaden beläuft zwischen 70 und 160 Milliarden Euro heute.

    Meine Grosseltern z.B. haben ihr gesamtes Vermögen an die Nazis verloren und nie wieder dieses Geld zurück bekommen.!

    Wenn es umgekehrt wäre und die Griechen dies den Deutschen angetan hätten,würden die Deutschen niemals ruhen, ehe dies nicht geklärt ist!

     

    Die deutsche Regierung und ein Teil der deutschen Presse benutzen bewusst irreführend auch für diesen Fall das wort" Kriegsreparationen".

    Dies ist falsch!

    Die Pariser Verträge benennen es als "zwangsdarlehen".

    Liebe Deutsche,ihr machen uns Griechen stets daran aufmerksam,dass wir heute von Euch ein Dahrehen bekommen,wie wäre es wenn wir dies dann nie zurückzahlen würden.Mies oder?

    • @Ihr NameAngelos-Filip Mitsis:

      Man sollte aber dann auch folgende Sachverhalte einbeziehen: - Der Verzicht von rd. 14 Mrd. € durch die BRD beim ersten Schuldenschnitt (über staatliche und teilstaatliche Institute).

      - Griechenland hat seit dem Beitritt zur EU erhebliche Nettozahlungen erhalten (deutscher Anteil ca. 25-30 %).

       

      Ferner frage ich mich auch:

      Werden solche Forderungen auch gegenüber Italien oder Bulgarien gestellt? Bis Herbst 1943 haben diese Länder doch den größten Teil Griechenlands besetzt (und Italien hat den Krieg gegen Griechenland begonnen).

      Wurden bei den Berechnungen von Forderungen die beträchtlichen Zerstörungen und Verluste durch den Bürgerkrieg (1946 bis 1949) miteinbezogen?

       

      Übrigens: DM gab es erst 1948

  • A
    Annette

    Leider differenziert der Artikel überhaupt nicht zwischen Ansprüchen auf Reparationszahlungen und dem Anspruch auf Rückzahlung der Zwangsanleihe, die Griechenland unter deutscher Besatzung zwangsweise Nazi-Deutschland zur Verfügung stellen musste. Dieser Zwangskredit war besonders hoch, da auch die Wehrmachtseinheiten, die für den Nordafrika-Einsatz in Griechenland stationiert waren, daraus mitfinanziert werden musste. Nazi-Deutschland hat die Schulden anerkannt und erste Raten zurückgezahlt.

     

    Im griechischen Bericht wird dies - wie andere Zeitungen schreiben - durchaus differenziert dargestellt. Hierzu berichtet diesmal sogar (sorry!) der Focus besser als die taz.

    Für sorgfältigere Recherche sehr empfehlenswert: Anestis Nessou: "Griechenland 1941 - 1944 - Deutsche Besatzungspolitik und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung - eine Beurteilung nach dem Völkerrecht", eine historisch-juristische Dissertation, mit vielen Quellen und beeindruckend gut lesbar.

  • B
    Brian

    Natürlich sind die Ansprüche berechtigt. Ich verstehe gar nicht, worüber sich hier einige so ereifern. Am deutschen Wesen ist schon mal die Welt genesen - es waren deutsche Soldaten, die ganze griechische Dörfer ausgerottet haben. Deutschland hat schon mal dafür gesorgt, dass die griechische Wirtschaft vernichtet wurde, einmal im 2. Weltkrieg und jetzt wieder. Es ist Deutschland, es sind deutsche Firmen, die damals genauso davon profitiert haben wie heute. Bei der griechischen Bevölkerung ist kein Geld aus der "Euro-Rettung" gelandet, sondern bei den Banken. Eine griechische Bankenkrise hätte auch eine deutsche Bankenkrise zur Folge gehabt, da wäre viel Geld versenkt worden, Geld, das mittlerweile im Ausland, in der Schweiz und sonstwo liegt. Diejenigen, die die Krise verursacht haben, lassen andere dafür bluten. Und manch dummer Deutscher glaubt denen auch noch ihre Märchen von den "faulen Griechen". Lasst euch nicht für dumm verkaufen, der nächste, der zahlen darf, seid ihr. Es sei denn, ihr habt euer Vermögen bereits auf einem Konto in der Schweiz oder in Gold oder sonstwie angelegt. Aber die 10 % der Deutschen, denen die Hälfte des gesamten Vermögens gehört, dürften kaum die taz lesen. Nur die dümmsten Kälber ...

    • M
      mmpast
      @Brian:

      Dummer Kommentar,sry

  • HA
    Helmut Arschgeige

    Wer Griechenland als ehemals "sozialistischen/kommunistischen Staat" bezeichnet, dem ist echt nicht mehr zu helfen, genauso wenig wie Spinnern, die meinen irgendwelche Reparationen wären im griechischen Bürgerkrieg verballert worden. Klar, Griechenland war Mitglied im Warschauer Pakt und eigentlich von Albanien besetzt - oder so - und die Briten wurden beim von ihnen inszenierten Bürgerkrieg auch nicht von den Amis aus finanziellen Gründen abgelöst.

  • R
    Reichskassenschein

    Somit werden die vom Widerstandskämpfer Manolis Glezos

     

    bereits 2011 gelieferten Zahlen

     

    (in einem Artikel von Athens News aus 2011, übersetzt hier:

     

    http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=6966)

     

    also durch Funde in Archiven bestätigt.

  • K
    kontra

    Irgendwann ist mal Schluss, liebe Griechen. Strengt Euch bitte doch mal selbst an und fordert nicht nur.

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Die taz mag in wichtigen und komplexen Fragen schlafen, aber hier tut sie s nicht. Es wird breit medial berichtet, der European mit starkem Klartext Marke Wutbuerger, forenkompatibel.

     

    Nimmt man Griechenland ernst, steht es auf einer Liste ganz hinten und haette keine Chance momentan einen Cent ueber den Weg zu sehen. Wieviel muss vorher Polen bekommen, Russland, die juedischen Opfer (vgl die kleinen Summen an die Zwangsarbeiter), die Roma, etc. Deutschland waere in den naechsten tausend Jahren nur am Abzahlen und wer ist dann bitteschoen der sogenannte Motor in Europa, der ohnehin momentan an alle zahlt.

     

    Dass Griechenland jetzt kommt ist nicht der Punkt, aber dass es sich auch noch als Erstes sieht sehr wohl, andre bekamen es wesentlich schlimmer ab.

     

    Von Alexander dem Grossen sind keine Reparationsleistungen bekannt, von den Mongolen nicht, den Tuerken nicht, den Kreuzueglern nicht, den amerikanischen Einwanderern nicht, den Spaniern nicht, den Englaendern nicht, den Hollaendern nicht, vielen weniger bekannten Staemmen nicht (bspw afrikanische usw). Sieht eher nach einem ausgeglichenen Haushalt aus. Rom war eine Ausnahme, die Eroberten wurden Buerger Roms. Ziemlich klug wenn s um Reparationen geht.

     

    Vietnam denkt nicht zurueck und redet nicht von Reparationen, man sieht nach vorn. Obwohl die direkt Betroffenen leben, obwohl agent orange, agent pink etc immer noch zu Schaeden, u a bei Neugeborenen fuehren.

     

    Das Peinliche an Griechenland ist die Relation aus der es sich im Vergleich mit anderen heraus stellt. Griechenland muss mit der Haltung Kaempfer fuer alle Reparationen sein als der es noch nie auffiel.

     

    Was Deutschland angerichtet hat, kann es nicht bezahlen, nie.

     

    Die Bundeskanzlerin mit Hitlerbaertchen kam bereits aus einer Position, die nur sich selbst sieht. Griechische Schiffe unter Billigflaggen haben sich noch nie um Solidaritaet oder Arbeitsbedingungen geschert. Auch das war unsolidarisch mit allen anderen.

     

    Was auffaellt, ist die griechische Position.

     

    Das griechische Problem ist, dass eine abwertbare Waehrung fehlt mit der Griechenland frueher wirtschaftlich reguliert hat, dito Italien usw. Und dieses gezielte staatliche Abwerten war insgesamt auch unsolidarisch. Niemand dachte laut darueber nach, was die Laender machen, die auf Waehrungsabwertung gesetzt haben, auch Deutschland nicht. Zum Ausgleich muessten Steuern in jedem Land durch die Anzahl der EU Mitglieder ueber den entsprechenden Bevoelkerungsschluessel geteilt werden. Eine Waehrung und unterschiedliche Volkswirtschaften war im Kern nicht mutig genug, Griechenland haette den Aerger jetzt nicht, Italien etc auch nicht. Eine gemeinsame Waehrung wurde als Riesending verkauft, was sie eben nicht fuer alle ist.

  • N
    neubau

    @Jim Becker:

     

    "Die Kohlen aus dem Feuer" - lernen Sie erst einmal, wie es richtig geht. Man holt Kastanien aus dem Feuer. Kohlen SIND sozusagen das Feuer!

     

    Und dann gehen Sie bitte zurück in das braune Loch, aus dem Sie mit Ihrem Gedankengut hervorgekrochen sind. Und bleiben dort mindestens so lange, bis die 1000 Jahre vorbei sind, die das Reich dauern sollte.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Reparationszahlungen - und "Hartz IV" für Deutschlands Finanz- und Monopolbourgeoisie ist überfällig!

     

    Info.-Empfehlung:

     

    Finanzkapital - So werden Kriege gemacht!

    Über Hintergründe und Technik der (imperialistischen) Aggression.

     

    Siehe unter: Theorie, Antifaschismus, News

    http://www.scharf-links.de/11.0.html

     

    Trotz alledem!

  • H
    Heinz

    "Man habe über 190.000 Seiten Material erstmals sortiert und archiviert, nur die Digitalisierung der Beweisdaten stehe noch aus."

     

    Dafür hat man Geld und Personal. Wie wärs diese Ressourcen in den eigentlichen Verwaltungsapparat zu stecken, dass z.B. bereits Verstorbenen keine Rente mehr ausbezahlt wird?

  • G
    gLoTzKi

    Ist es mal wieder so weit...?

     

    Dieser "spam" wird doch alle paar Jahre mal wieder vorgekramt...

  • F
    FaktenStattFiktion

    162 Milliarden? Dürfen wir das mit der überwiegend aus deutschen Steuern finanzierten EU-Mitteln und Entwicklungshilfe verrechnen?

     

    Ich bin dafür, Kreta erklärt dessen Autonomie und entscheidet sich danach, unsere jüngstes Bundesland zu werden. Den BER fahren wir Stückweise auf die Insel, außerdem baut Müllermilch dort eine Feta-Fabrik auf.

     

    Falls das alles nicht klappt - Max Schmelings Erbe lebt noch, und die Lufthansa hat auch noch Plätze frei. Für 163 Milliarden lässt soch einiges finanzieren. Und dann kann die SUN auch endlich wieder deren liebste Bilder zeigen.

  • P
    Pawlow

    Hab' ich gerade geläutet, oder warum bilden sich hier Geifer und Sabber-Pfützen? Warum müssen so viele über jedes Stöckchen springen, was ihnen hingehalten wird? Es ist der hilflose Versuch über innenpolitische Probleme hinwegzudeuten und es funktioniert offensichtlich bilateral und leider auch medial.

  • TT
    Thomas Trasolt

    "Laut einem Geheimbericht " (sic) Mehr braucht man eigentlich nicht zu lesen.. die taz wird sprachlich und inhaltlich immer mehr zur BILD-Zeitung für Linke. Schade!

  • JB
    Jim Becker

    Was soll das?

    Die Griechen haben doch schon genug Geld bekommen (siehe Rettungsschirm uns ESM!)!

    Und jetzt wollen die noch mehr?

    Typisch!

    Und unsere BRD-Regierung wird denen über kurz oder lang wieder nachgeben, dass kennt man ja!

    Was wir brauchen ist eine richtige REgierung, die aufhört für andere Länder die Kohlen aus dem Feuer zu holen!

    Wir brauchen eine friedliche Revolution wie 1989, um eine Solche zu bekommen! Der "Orden der Patrioten" fordert seit 4 Jahren die Menschen auf sich gegen den Unrechtsstaat BRD zu erheben!

    Nein zu Merkel und Co.!

  • M
    Michel_Berlin

    "Die entschädigungslose Enteignung großer Teile der (heutigen) deutschen Industrie ist damit überfällig!"

     

    @ Wolfgang

     

    Klar doch, Rot Front! :)

     

    Aber wer soll denn den ganzen Süden weiterhin finanziell aushalten oder gar Reparationszahlungen leisten, wenn Sie aus Deutschland ein ebenso dysfunktionales, kaputtes Land machen wollen wie Griechenland, oder jedes andere kommunistische/sozialistische Land in der Geschichte?

     

    Man killt nicht die eierlegende Wollmilchsau (aka Deutschland). Jedenfalls nicht, wenn man sich nicht einen anderen Sugar Daddy suchen will.

     

    So, beides geht nich...die Enteignung UND deutsche Dauerzahlungen gen Süden. Das werden Ihnen die Griechen nicht danken, glauben Sie's mir!

  • H
    Horst

    Genau solch überzogene Forderungen beim Versailler Vertrag haben Europa erst recht ins Unglück gestürzt.

    Davon abgesehen wurden beim Londoner Schuldenabkommen 1953 die Reparationszahlungen geregelt. Griechenland hat einen Anteil von 4,5% an der Gesamtforderung zugesprochen bekommen.

    Dies wurde von Deutschland auch beglichen. Nur sind die Geld- und Sachleistungen in Griechenland versickert (wen wunderts?), zumal die Griechen mit einem Bürgerkrieg beschäftigt waren.

    1960 wurde unabhängig ein Vertrag mit Griechenland über weitere Entschädigung für individuelle persönlich Schäden ausgehandelt. Dieser (freiwillig geschlossene)Vertrag wurde von Deutschland ebenfalls eingehalten.

     

    Der wichtigste Punkt jedoch, ist der Zwei-Plus-Vier-Vertrag, der anstelle eines Friedensvertrags 1990 geschlossen wurde. Die Siegermächte und Griechenland willigten dabei ein, daß mit diesem Vertrag alle Reparationszahlungen abgegolten sind.

     

    Einzig die taz interpretiert Verträge um:

    "Salopp formuliert: Wer seinem Gläubiger sagt, er soll in siebzig Jahren wiederkommen, der darf sich auch nicht wundern, wenn dieser sich tatsächlich meldet."

    Was für ein Unsinn?!!

    Man macht doch genau deswegen einen Vertrag, damit Rechtsfrieden eintritt.

    Da kann ein Jannis Papadimitrou nicht daran herumdeuteln, wenn er schon nur die Hälfte recherchiert.

  • KW
    karin winter

    Athen hat viele Milliarden bekommen, ist durch Betrug

    der EU beigetreten und laesst sich von jedermann

    sanieren! Es ist eine Schande. Sie sollen sich endlich

    einmal selbst finanzieren!

  • UC
    Ugur Canbaz

    Wir sind als Deutschland verpflichtet die Barbarei der Deutschen in Griechenland zuzugeben. Es ist ein Unding, dass Nazigene sich heute noch so aufführen können, als ob die Kapitulation Deutschlands nur ein Spaß gewesen wäre.

    Deutschland ist verantwortlich für die nahezu 85 Millionen Tote im letzten Jahrhundert. Wir hätten nicht zulassen dürfen, dass die Entnazifizierung so lasch gehandhabt wird.

    Wenn ich die germanischen Hetzer heute höre, wird wieder nur geschrien, dass die Welt am Deutschen Wesen sich genesen soll.

    Erbärmlich

  • S
    sebastian73

    Liebe TAZ. So wie ihr macht man rechte Propaganda. "Athen" hat noch gar keine Milliarden "zurück gefordert". Ihr aber stellt mit Eurer Überchrift eine unwahre Tatsachenbehauptung auf, die viele Menschen hier sehr gegen Griechenland aufbringt. Das ist Propaganda und eine richtige Schweinerei von Euch. Seit Wochen schreiben deutsche Journalisten solchen Mist wie z. B. über angebliche Protestler gegen Deutschland. Am Ende wird immer nur das gleiche Foto mit einer Frau und einem Plakat gezeigt. Das sind dann angeblich die Zyprer. Zu Recht regen sich die Leute hier dann über Nazivergleiche auf, weil sie von Euch keine besseren Informationen bekommen, z. B. das in Griechenland und Zypern eben auch die eigenen Politiker hinterfragt werden. Ihr hetzt genauso wie andere Medien in D auch. Viele Kommentatoren in Foren haben das schon übernommen, schämt Euch. Schreibt doch mal darüber, wogegen Griechen, Zyprer und Italiener wirklich demonstrieren, nämlich über Kapitalismus in seiner schlimmsten Form, Billiglöhne von 1000 € für Akademiker, obwohl selbst ein Elektriker in Europa davon nicht leben kann.

  • Z
    zweiplusviervertrag

    Ach ja, richtig, der "2+4"-Vertrag soll ja (k)ein Friedensvertrag sein!

    Dagegen spricht allerdings dass der Status der Gebiete "unter polnischer und unter sowjetischer Verwaltung" nicht explizit geklärt ist.

    Deutschland hat sich lediglich dazu verpflichtet, keinen Anspruch (mehr) auf diese Gebiete zu erheben.

  • J
    Johnny

    "Ein Gutachten belegt..."

     

    --> Ha ha ha. Ein juristisches Gutachten ist nichts anderes als heiße Luft.

  • C
    Carsten

    "Athen will Milliarden" Punkt. Das "zurück" könnt ihr streichen.

  • A
    Andreas

    Liebe Leute, irgendwann muss auch mal gut sein. Es gibt keine Erbschuld. Lebt damit.

  • T
    tommy

    Kann sein, dass das Verhalten der BRD gegenüber Griechenland nicht korrekt war; andererseits hat Griechenland seit den 1980ern Unmengen an EU-Fördermitteln (viel davon aus Deutschland) erhalten. Dass die griechische Regierung in der jetzigen Situation ernsthaft daran denkt, mit Reparationsforderungen für den 2.Wk zu kommen, zeugt von komplettem Wahnsinn und völliger Verkennung der politischen Realitäten. Das wird zu nichts Gutem führen.

  • W
    Wolfgang

    Die Ansprüche, - nicht nur von Griechenland -, gegen deutsche Unternehmen und Privatvermögen, sind berechtigt!

     

    Wieviel ist ein Menschenleben wert?

     

    Für staatsterroristische faschistische Verbrechen, die Verbrechen der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie, einschließlich deren (Nachfolge-)Großunternehmen, Konzerne und Aktiengesellschaften, gibt es keine "Verjährung"!

     

    Die beteiligten Thyssen-Krupp, Siemens- und Quandt-Erben, Groß- und Hauptaktionäre etc., sie haften auch mit ihrem Privat-, Erbschafts- und Familienvermögen, mit ihren Beteiligungs- und Firmenvermögen, ohne Begrenzung nach oben, bis heute!

     

    Die entschädigungslose Enteignung großer Teile der (heutigen) deutschen Industrie ist damit überfällig!